Adventskonzert wärmt Herzen

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Der Männergesangverein „Cäcilia“ Friesen unter der Leitung von Theo Wich
Der Männergesangverein „Cäcilia“ Friesen unter der Leitung von Theo Wich
Heike Schülein

Kultur  Mit ausgewählten Kompositionen sorgten der Katholische Kirchenchor Friesen und der Männergesangverein „Cäcilia“ für beeindruckende Hörerlebnisse.

Friesen Ein besinnlicher Moment der Weihnachtsvorfreude war wieder das Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Georg. Die Besucher erfreuten sich an einer Stunde festlicher Musik mit instrumentalen und gesungenen Stücken, die zu Herzen gingen.

Friesen-Veranstaltungen zum Advent sind etwas, das die Menschen besonders berührt. So lag eine erwartungsvolle Stille über der mit brennenden Kerzen in ein warmes Licht getauchten Pfarrkirche in Friesen . Bereits mit den ersten, von den Bläsern klangvoll dargebotenen Klängen „Macht hoch die Tür“ kam jene stimmungsvolle Atmosphäre auf, um die Weihnachtszeit in strahlender Art und Weise einzuläuten.

Beeindruckende Hörerlebnisse

Hellstrahlende Frauenstimmen, profunde Männerstimmen: Mit ausgewählten Kompositionen sorgten die beiden Chöre für beeindruckende Hörerlebnisse. Einfühlsam stimmte der Katholische Kirchenchor Friesen die frohen Botschaften „Advent ist ein Leuchten“ von Lorenz Maierhofer und „Mache dich auf, werde Licht“ von Johann Georg Herzog an, vor dem innig-ergreifenden „Immer, wenn es Weihnacht wird“, ebenfalls arrangiert von Lorenz Maierhofer.

Entstanden kurz vor Weihnachten 1945 hinter den Stacheldrahtzäunen eines amerikanischen Kriegsgefangenen-Lagers unweit von Salzburg, zählte der Autor selbst zu den Tausenden hinter engmaschigem Stacheldraht Gefangenen und war erkrankt in eine Lazarett-Baracke gebracht worden. Dort, in dieser düsteren Stimmung, kam ihm die Idee zu der Weise und zu den schlichten Worten „Immer, wenn es Weihnacht wird“.

Im weiteren Verlauf ließen die Sängerinnen und Sänger unter nuancierter Leitung von Kirchenmusikdirektor Marius Popp noch „Carol of Bells“ − ein ursprünglich aus der Ukraine stammendes Volkslied, das mit neuem Text zu einem populären amerikanischen Weihnachts-hit wurde − ebenso erklingen wie ein erhebendes „Ave Maria“ von Javier Busto und einen bewegenden, traditionellen „Irischen Segen“, von Bob Chilcott in einer einprägsamen, in reichen Harmonien gekleideten Melodie vertont.

Ein weiterer zauberhafter Höhepunkt war die berühmte Weihnachtsmotette von Friedrich Silcher. Ein bedeutender Kulturträger ist auch der von Theo Wich geleitete Männergesangverein „Cäcilia“. Die kraftvollen Männerstimmen boten beim Konzert „Advent“, „Im Stall in der Krippe“ sowie Felix Mendelssohn-Bartholdys „Weihnachtshymne“ dar.

Vom ersten bis zum letzten Takt sorgten sie dabei für eine andächtige und ruhige, geradezu meditative Stimmung. Der fein abgestimmte Gesang klang wie aus einem Guss. So schön und beglückend kann Chormusik sein.

Die Bläser brachten die imposanten musikalischen Glaubensbekenntnisse „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel , „Coral and Canzone“ − eine Bearbeitung des berühmten Kirchenlieds „Vom Himmel hoch“, sowie das hellstrahlend-fröhliche „In dulci Jubilo“ durch edle Tonqualität, Genauigkeit und differenzierte Interpretation zur Geltung. Eindringlich und berührend war auch „Ich steh an deiner Krippen hier“.

Langanhaltender Beifall

Marius Popp ließ seine anmutigen Klänge zu „Es kommt ein Schiff, geladen“ auf der „Königin der Instrumente“ von der Empore durch das Kirchenschiff schweben − und die Anwesenden hörten wie gebannt zu: mit geschlossenen Augen, in sich versunken, ergriffen, losgelöst.

Krönender Abschluss der zu Herzen gehenden festlichen Stunde war das von allen Mitwirkenden, der Gemeinde und der Orgel gemeinsam zum Klingen gebrachte Lied „Tauet Himmel den Gerechten“.

Mit langem Beifall bedankten sich die Gäste für das Musikerlebnis, das sie bei ihrem Weg aus der Kirche in die regnerische Nacht noch immer in einen besonderen Zauber hüllte.

Zwischen den Stücken hatte sich Pastoral- und Gemeindereferent Matthias Simon mit besinnlich-nachdenklichen Gedanken und Geschichten zum Advent eingebracht. Dabei ging er auch auf das Motto des dritten Adventssonntags „Gaudete!“ („Freuet euch!“) ein.