"Jetzt red i" - so nennt sich der politische CSU-Dämmerschoppen des Ortsverbandes Höfles-Vogtendorf. Und es gibt ihn schon seit 35 Jahren. Als "kleine Bürgerversammlung" bezeichnete der Vorsitzende un...
"Jetzt red i" - so nennt sich der politische CSU-Dämmerschoppen des Ortsverbandes Höfles-Vogtendorf. Und es gibt ihn schon seit 35 Jahren. Als "kleine Bürgerversammlung" bezeichnete der Vorsitzende und Altbürgermeister Manfred Schubert die Veranstaltung, die das aufzeige, was den Bürgern auf der Seele brenne. Neben den Querelen ums Neubaugebiet waren das unter anderem Straßen- und Brückensanierungen sowie die Sanierungen von Gebäuden.
"Sollten wir auch nur einen Pfennig zahlen müssen, dann erlebt Vogtendorf einen zweiten Berliner Flughafen." Thomas Hohner, neben dessen Grundstück das geplante Neubaugebiet "Sandäcker" entstehen soll, zeigte ganz klare Haltung in Bezug auf die künftige Wasserversorgung. "Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin nicht gegen das Neubaugebiet, denn es könnte unter anderem zur Stärkung unserer heimischen Unternehmen beitragen. Aber wieso sollten wir erneut für etwas zahlen, das wir schon einmal bezahlt haben?" Hintergrund sei die Verlegung der Wasserleitung in die Straße und davon wären auch ein paar Anwohner betroffen. Die haben allerdings eine funktionierende Versorgung und für sie gebe es keinen Anlass, daran etwas zu ändern.
Nicht festnageln
Geplant sei gewesen, dass die Kosten für die Leitung der Zweckverband Rodachtal übernimmt. Die Erdarbeiten sollte der potenzielle Investor zahlen. Das ist in diesem Fall das Ingenieurbüro Kittner & Weber aus Sonneberg. Geschäftsführer Udo Weber wollte sich darauf aber nicht festnageln lassen. "Der nächste Schritt ist der städtebauliche Erschließungsvertrag, dann reden wir weiter."
Norbert Gräbner, der Verbandsvorsitzende des Wasser-Zweckverbandes Rodacher Gruppe, meint dazu: "Derzeit werden für alle verträgliche und vertretbare Lösungen geprüft, denn es sind mehrere Varianten möglich." Entschieden sei also noch nichts, aber auch andere Anwohner meldeten sich zu Wort und demonstrierten Einigkeit.
Michael Jonak: "Wir stehen zusammen und wir sind uns einig, dass wir auf keinen Fall für irgendwelche Kosten bezüglich der Wasserversorgung aufkommen. Wenn es nicht anders geht, reichen wir Klage ein."
Nach wie vor sei das Thema ein sehr emotionales, wie auch Stadträtin Carin Bülling (CSU) bestätigt. Es werde Lösungen geben, versichert auch sie und verweist ebenfalls auf die nächsten Schritte.
Aber es ging nicht nur um das geplante Neubaugebiet: Straßen, die in einem schlechten Zustand seien; Brücken, die dringend saniert werden müssten; fehlende Schilder oder eine nicht vorhandene Straßenbeleuchtung. Carin Bülling notierte sich gemeinsam mit Ortssprecherin Claudia Wellach die Sorgen und Nöte der Einwohner. "Meine Liste ist lang, aber ich lege das alles dem Stadtrat so lange vor, bis es erledigt ist, verspricht sie. Auf dieser Liste finden sich dann auch Punkte, die zwar mittlerweile erledigt sind, aber der Nachbesserung bedürften.