Schulterschluss Altendorf, Eggolsheim, Buttenheim und Hallerndorf wollen bei der ländlichen Entwicklung kooperieren.
von unserer Mitarbeiterin Andrea Spörlein
Altendorf — Buttenheim, Eggolsheim, Hallerndorf und Altendorf sind Nachbargemeinden und arbeiten schon seit über 50 Jahren erfolgreich im "Wasserzweckverband Eggolsheimer Gruppe" zusammen. Jetzt wollen die Kommunen noch enger zusammenrücken. Dies soll nach den Vorgaben des Amts für ländliche Entwicklung (ALE) im Rahmen eines "Integrierten Ländlichen Entwicklungs-Konzepts (ILEK)" geschehen.
Für die vier Bürgermeister Claus Schwarzmann (Marktgemeinde Eggolsheim, Bürgerbund), Karl-Heinz Wagner (Gemeinde Altendorf, CSU), Michael Karmann (Marktgemeinde Buttenheim, ZwdG/CSU) und Torsten Gunselmann (Gemeinde Hallern dorf, CSU) geht es darum, "Schwerpunktthemen zu setzen, die künftig gemeinsam angepackt werden sollen". Bereits im Vorfeld hatten die einzelnen Gemeinderäte die Beteiligung am Konzept der "Integrierten Ländlichen Entwicklung
(ILE)" beschlossen.
Wirtschaftskraft stärken Es wird hier kein eigenständiges Förderprogramm aufgelegt. Im Rahmen von integrierten ländlichen Entwicklungsansätzen soll die Agrarstruktur verbessert und die Wirtschaftskraft ländlicher Gemeinden gestärkt werden. Dabei sind die Ziele "der Raumordnung und Landesplanung, die Belange des Natur- und Umweltschutzes und die Grundsätze der Agenda 21" zu beachten, hieß es. Gemeinsam entwickelte Projekte werden bis zu 75 Prozent gefördert, mit bis zu 70 000 Euro je Konzept.
In der Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim haben sich dann jeweils sechs Vertreter aus den vier Gemeinden getroffen, um in einem zweitägigen Seminar intensiv darüber nachzudenken, wie dieses Konzept mit Inhalten gefüllt werden kann.
Der Ausbau von Rad- und Wirtschaftswegen, Konzepte für ein gemeinsames Marketing im Bereich Tourismus/Naherholung, die Schulstandorte, ein landkreisübergreifender ÖPNV, die Nutzung erneuerbarer Energien, Gesundheit und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung sowie Betreuung im Alter - die Liste der Themen am Ende des Seminars war lang.
Ein gemeinsames Planungsbüro wird die Möglichkeiten der Umsetzung der Wünsche in den einzelnen Gemeinderäten vorstellen und auch zukünftig die Gemeinden in der Realisierung ihrer Ziele begleiten. Darüber hinaus soll ein Vitalitätscheck durchgeführt werden, der zu 100 Prozent bezuschusst wird.
Ziel ist es hier, die Leerstände sowie die Entwicklungspotentiale in den Ortschaften aufzudecken und zu visualisieren.
Höhere Zuschüsse winken Die vier Bürgermeister sind sich einig, dass durch die Ausarbeitung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes die Potenziale in ihren Kommunen besser verwirklicht werden können.
Zudem stehen bei der Realisierung gemeinsamer Projekte im Rahmen der interkommunalen Kooperationen höhere Zuschusssätze in Aussicht. Ziel für die beteiligten Gemeinden muss es zukünftig sein, sich als gleichwertige Partner und nicht nur als Konkurrent zu sehen.
Einig ist man sich auch, dass nur eine interkommunale Zusammenarbeit für eine langfristige Sicherung der Eigenständigkeit und Zukunftsfähigkeit jeder einzelnen Gemeinde sorgt.
Für Altendorfs Bürgermeister Karl-Heinz Wagner wurde ein "hervorragendes Instrument für die nachhaltige Weiterentwicklung des ländlichen Raums geschaffen", ohne dabei befürchten zu müssen, "die eigene kommunale Eigenständigkeit zu verlieren". Er ist schon sehr gespannt, welche Projekte sich mit intensiver Beteiligung der Bürger entwickeln und dann auch über den Projektzeitraum hinaus realisieren lassen.
Eine erste gemeinsame Maßnahme mit Hallerndorf sei schon angedacht, so Wagner. So soll ein Fahrradweg als Themenweg von Seußling nach Trailsdorf entstehen.