Tag des offenen Denkmals Die Pfarrkirche St. Sebastian in Peulendorf gewährt am kommenden Sonntag Einblicke in die aufwändige Sanierung.
von unserer Mitarbeiterin Andrea Spörlein
Peulendorf — Schon seit über zwei Jahren wird der Innenraum der Peulendorfer Pfarrkirche St. Sebastian saniert. In der Literatur wird das von außen eher unscheinbare Gotteshaus immer wieder als "Kleinod fränkischer Barockbaukunst" bezeichnet. Mittlerweile strahlt das Kircheninnere wieder im neuen Glanz und kann am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 13. September, besichtigt werden.
Über den Vorgängerbau der jetzigen Pfarrkirche, zu der heute auch die Katholiken aus Weingarten und Pünzendorf gehören, ist wenig bekannt. Um 1750 beschloss man, die alte Kirche "um 10 Schuh" in der Länge zu vergrößern. Untersuchungen belegen jetzt, dass der heutige Dachstuhl über dem Langhaus und damit das Langhaus selbst auf das Jahr 1641 zu datieren ist. Der heutige Chorraum wurde wohl erst 1757 angebaut. Eine entsprechende Auswertung aller Archivalien steht noch aus. Der Innenraum der Pfarrkirche, der bei früheren Sanierungsarbeiten eine bunte Farbgebung bekommen hatte, zeigt sich den Gottesdienstbesuchern nun in einem schlichten Weiß. Damit ist der Raum insgesamt heller geworden und lässt die barocke Inneneinrichtung in einem neuen Glanz erscheinen. In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege musste die dicht pigmentierte Binderfarbfassung aufwendig entfernt, Risse verschlossen und Staub abgesaugt werden, bevor die neue Fassung aufgetragen werden konnte. Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk wurden beseitigt.
Gottesdienst trotz Baustelle
Rund 210 000 Euro sind für die Innensanierung veranschlagt worden und man wird den Budgetrahmen einhalten, weiß Michael Schelz, der zuständige Architekt, zu berichten. Zuschüsse von der Erzdiözese Bamberg, vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Stadt Scheßlitz wurden zugesagt. Auch viele Peulendorfer haben ihren Beitrag dazu geleistet und wann immer es möglich war mitgeholfen. Trotz der Sanierungsmaßnahmen im Innenraum konnte jeder Sonntags-Gottesdienst gefeiert werden. Das zeigt "wie wichtig, die Kirche für den Ort nach wie vor ist", so die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Angelika Arnold. Die dazu notwendigen logistischen Maßnahmen konnten nur gemeinsam geschultert werden.
Doch noch ist nicht alles fertig. Die Altäre sind noch zu reinigen, die originalen barocken Kirchentüren zu restaurieren und die Brüstung der Empore zu befestigen und gegebenenfalls zu retuschieren beziehungsweise zu ergänzen.
Der Pfarrgemeinderat wird am Tag des offenen Denkmals für die Besucher Kaffee und Kuchen im Pfarrhof anbieten. Michael Schelz führt darüber hinaus durch die Pfarrkirche und erläutert die Sanierung.