Klein, aber aktiv

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Am Ende der Ehrungen stand für den Landrat eines fest: In Weingartsgreuth sei es selbstverständlich, dass die jungen Männer mit 18 Jahren den Führerschein e...

Am Ende der Ehrungen stand für den Landrat eines fest: In Weingartsgreuth sei es selbstverständlich, dass die jungen Männer mit 18 Jahren den Führerschein erwerben und zur Feuerwehr gehen. Der Feuerwehrverein feierte jetzt im Kronensaal sein 50-jähriges Bestehen. In diesem festlichen Rahmen zeichnete Landrat Alexander Tritthart (CSU) zwölf aktive Feuerwehrleute für 25-jährige und 40-jährige Dienstzeit mit den Ehrenzeichen des Freistaates in Silber und Gold aus (siehe Infobox). Der Landrat hatte noch einen Wunsch: "Vielleicht könnt ihr ja auch mal Damen mit ins Team nehmen, um die Einsatzbereitschaft tagsüber zu gewährleisten!"
Kreisbrandrat Matthias Rocca wies auf die Bedeutung der Jugendarbeit in den Wehren hin. Da vielen der Nachwuchs fehle, sei die Jugendarbeit, auch der kleineren Wehren, unendlich wichtig. Verschiedentlich müssten sogar Feuerwehren aufgelöst werden.
Wachenroth Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU) führt dies auf das heutige Überangebot für die Jugendlichen zurück. "In Weingartsgreuth haben wir zwar keine große Wehr, aber wir haben eine", zeigte sich Gleitsmann stolz. Deren Arbeit sei heute sehr viel anspruchsvoller als vor 50 Jahren. Wie wichtig diese Arbeit ist, wurde bei den Ehrungen der Aktiven deutlich: Viele hatten beim Hochwassereinsatz in Baiersdorf mitgewirkt wie auch beim letzten großen Brand im Jahr 1991 in Weingartsgreuth.


Ein Urlaub als Dankeschön

Die für 40-jährige Dienstzeit ausgezeichneten Feuerwehrleute bekamen als Anerkennung ihres ehrenamtlichen Engagements einen Gutschein für eine Urlaubswoche im Feuerwehrheim in Bayrisch Gmein. Die Kosten für den Aufenthalt der Partner der aktiven Feuerwehrler übernimmt die Marktgemeinde Wachenroth.
Dass der am 31. März 1966 gegründete Verein in 50 Jahren eine bewegte Geschichte hatte, zeigte Vorsitzender Georg Fürstenhöfer mit seinem Blick in die Chronik auf. Von 34 Gründungsvätern ins Leben gerufen, ist der Verein bis heute auf fast hundert Mitglieder gewachsen. 1971 habe man das Feuerwehrhaus mit Trockenturm eingeweiht.
1976 wurde ein Feuerwehr-Spielmannszug gegründet, dem mitunter mehr als 60 Musiker aus dem gesamten Ebrachgrund angehörten. 1984 fand sogar das Kreismusikfest mit dem Treffen der fränkischen Feuerwehrspielmannszüge in Weingarts-greuth statt. Nach zehn Jahren stellte der Musikzug jedoch seinen Spielbetrieb ein.
1980 habe man das erste gebrauchte Feuerwehrfahrzeug angeschafft, berichtete Fürstenhöfer. 1998 sei das neue Gerätehaus eingeweiht worden. Das 125-jährige Bestehen der Wehr wurde im Jahr 2002 begangen. Diese großen Veranstaltungen seien fast alle unter Führung des heutigen Ehrenvorsitzenden Walter Kühn gefeiert worden, der den Verein 37 Jahre als Vorsitzender leitete.
Evi Seeger