Klampfen und Kunstgewerbe

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Alestorm kommen aus Schottland und treten beim Schlosshof-Festival in Höchstadt auf. Foto: PR
Alestorm kommen aus Schottland und treten beim Schlosshof-Festival in Höchstadt auf. Foto: PR

Open air  Beim Schlosshof-Festival in Höchstadt sind wieder mittelalterliche Töne zu hören. Bekannte Bands aus Deutschland und Schottland treten am 23. August auf.

Höchstadt — Am Samstag, 23. August, ab 13.30 Uhr (Einlass 12 Uhr) wird der Höchstadter Schlosshof von mittelalterlichen Klängen umspielt. Eröffnet wird das Schlosshof-Festival des Höchstadter Brauhauses auf dem Mittelaltermarkt von Trollfaust, einer traditionellen Mittelalterband. Donnernde Trommeln und laute Dudelsäcke - ohne Schnörkel oder modernen Schnickschnack. Sauflieder, Schlachthymnen und akustische Nackenbrecher aus eigener Feder, aber auch historische Klassiker sollen auf den Abend einstimmen.
Nahtlos geht es dann auf der Hauptbühne mit Vroudenspil weiter. Mit ihrem energiegeladenen, vollständig aus eigener Feder gezauberten Freibeuter-Folk brechen sie heuer in ihrem siebten Folk-Rock-Jahr erneut über die Republik herein. Im Gepäck haben sie ihren dritten Langspieler "Pulverdampf". Und genau das ist es, was die Konzertgänger, Festival-Fanatiker und sonstiges feierwütiges, freiheitsliebendes Volk auf ihren Shows erwartet: eine explosive Mischung aus Folk, Mittelalter-Rock und Ska, die kein noch so tanzfaules Gemüt verschont.

Mysteriöse Instrumente

Bereits zum dritten Mal betritt dann die Berliner Band Coppelius die Bühne. Die mit Frack gekleidete Gruppe, die mit mysteriösen Tonwerkzeugen (Klarinetten, Cello, Kontrabass, Schlagzeug) auf der Bühne tätig ist, wird sogar von einem Butler bedient.
Man munkelt, dass sich irgendwann im ausklingenden 18. Jahrhundert, zu Zeiten von Mozart oder Goethe, die sechs illustren Herren erstmals in konspirativer Weise trafen, um eine ganz außerordentliche Musik zu zelebrieren. Kompositionen, die schon damals für gewellte Perücken und entsetzt gekräuselte Schnauzbärte gesorgt hätten, wären sie denn aus dem Herrenhaus der Kapelle gedrungen.
Mit Omnia folgt dann eine eher "ruhige" Band auf der Bühne. Omnia zelebrieren PaganFolk, eine einzigartige Mischung aus paganistischer, keltischer und Weltmusik, in der die Natur und die persönliche Ausdrucksfreiheit die Hauptthemen bilden.
Die äußerst ungewöhnlichen handgemachten Akustikinstrumente, die von der Band genutzt werden, waren bereits auf zahllosen Mittelalter-, Celtic-, Gothic-, Weltmusik- und Fantasyfestivals zu hören. Zum ersten Mal dabei ist die schottische Band Alestorm.

Zum Mitgrölen

Die Jungs stehen für den einzigartigen und mitreißenden Scottish-Pirate-Folk-Metal-Stil, der mit Keyboardmelodien, Mitgröl-Refrains und einer gehörigen Portion Rum selbst Landratten von den Vorzügen des Freibeuterlebens überzeugen wird. Gute Laune und Enterstimmung ist bei den Hymnen der schottischen Freibeuter garantiert.
Abgeschlossen wird das Festival von Saltatio Mortis, die bereits zum vierten Mal am Schlosshof-Festival teilnehmen. Sie sind die derzeit erfolgreichste Band im Mittelalter-Rock-Genre und führten mit ihrem aktuellen Album ("Das schwarze Einmaleins") die deutschen Media Control Charts an. Ihr Erfolg mutet vielen wundersam an wie die ganze Gruppe: Vor wenigen Jahren noch waren Saltatio Mortis ein fahrendes Spielvolk, das unermüdlich von Mittelaltermarkt zu Mittelaltermarkt zog und dort Wochenende für Wochenende, Jahr ein, Jahr aus ein festes Publikum bespielte.
Umrahmt wird die Musik-Szene im Höchstadter Schlosshof von einem Mittelaltermarkt, auf dem Lederwaren, Schmuck, Hörner und ähnliche Artikel erworben werden können. Auch für die Verpflegung wird bestens gesorgt. Als weiteres Highlight im wahrsten Sinne des Worts werden Arne Feuerschlund und Lupus mit einer Feuershow den sommernächtlichen Himmel über Höchstadt an der Aisch erhellen. red