Lachen, Singen und was lernen

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Reinhard Hüßner, Volkskundler, Kreisheimatpfleger und fränkisches Original aus Wiesenbronn begeisterte, unter anderem mit seinem Akkordeon, beim fränkischen Abend der evangelischen Kirchengemeinde ...
Dominik Berthel
Lustig, amüsant und sogar auch bildend. – Der fränkische Abend im Wiesentheider evangelischen Gemeindezentrum mit Reinhard Hüßner war ein schöner, kurzweiliger Abend, ganz im Zeichen der ...
Dominik Berthel

Woher kommt die Kartoffel und heißt sie eigentlich nicht Grumbern. Ab wann ist der Wein eine alte Rebe, was hat es mit dem Haustrunk auf sich und ...

Woher kommt die Kartoffel und heißt sie eigentlich nicht Grumbern. Ab wann ist der Wein eine alte Rebe, was hat es mit dem Haustrunk auf sich und wieviel französisch steckt im fränkischen Dialekt. Reinhard Hüßner, Volkskundler, Kreisheimatpfleger und fränkisches Original aus Wiesenbronn begeisterte beim fränkischen Abend der evangelischen Kirchgemeinde Wiesentheid.

Das Gemeindezentrum war gut besucht und mittendrin Reinhard Hüßner, der so gut wie alles weiß über die unterfränkische Kultur mit all seinen speziellen Eigenheiten. Wo früher zum Beispiel noch der Weinberg nach 20 bis 25 Jahren erneuert wurde, macht man heut die "Alte Rebe" draus und es geht weiter. Der Winzer von damals hat natürlich nicht seinen guten Wein selbst getrunken, sondern für den Eigenverbrauch gab´s den sogenannten Haustrunk. Erreicht wurde dies durch das Nachpressen der Trauben mit Wasser und Zucker vermischt und schon war er fertig, der Trinkwein zweiter Qualität, so der gelernte Winzer und Komödiant Hüßner der ebenfalls amüsant über das Leben der Kartoffel philosophierte "Wie die Kartoffel die Welt eroberte". Ja, aber ist es überhaupt bei uns die Kartoffel oder nicht eher die Grumbern, die Erdäpfel oder gar die Appern, alles möglich und alles gibt´s im Landkreis Kitzingen, so Hüßner der viel über die unterfränkische Region Main-Steigerwald geforscht hat.

Äußert lustig war der Streifzug ins Französische. Ist doch dort der Ursprung vieler fränkischer Ausdrücke zu finden wie Blamage, Fisimatenten, Chaiselongue oder Muckefuck, eine Art Ersatzkaffee. Immer wieder nahm Hüßner, langjährige Leiter des Mönchsondheimer Kirchenburgmuseums sein Akkordeon zu Hand und dann wurde es musikalisch im Saal. Den Abend durch war Wunschkonzert und die vielen Besucherinnen und Besucher des fränkischen Abends waren verantwortlich für die Liedauswahl. So wurde neben "Im schönsten Wiesengrunde", "Kein schöner Land" natürlich auch "Tief im Steigerwald" gespielt und gesungen. Nach rund drei Stunden bester fränkischer Unterhaltung war dann Schluss und Hüßner bedankte sich mit den typisch fränkischen Lobesworten "Es war goar net so schlecht bei Euch, des kam mer lass".

Von: Dominik Berthel (Öffentlichkeitsarbeit, evangelische Kirchengemeinde Wiesentheid)