Geplantes Logistikzentrum von Geis: Grüne kritisieren "ungebremsten Flächenfraß" und warnen vor neuen Gefahren

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Mitten auf der grünen Wiese hinter dem Sägewerk Haidt (links) in Richtung Stephansberg soll auf einer Fläche von 84.000 Quadratmetern das neue Logistikzentrum der Firma Geis entstehen.
Peter Pfannes

Kein neues Logistikzentrum bei Haidt – das fordern nun auch die Landkreis-Grünen.

Die Grünen im Landkreis Kitzingen sprechen sich gegen die Ansiedlung eines neuen Logistikzentrums der Firma Geis auf Gemarkung der Gemeinde Kleinlangheim aus. In einer Pressemitteilung wird Grünen-Kreisverbandssprecher Julian Glienke mit den Worten zitiert: "Ein komplett neues Industriegebiet mitten auf der grünen Wiese – das ist ein weiteres Beispiel für den ungebremsten Flächenfraß in Bayern, das hier an der Spitze aller Bundesländer steht." Das Speditions- und Logistikunternehmen Geis mit Sitz in Bad Neustadt plant, auf einer bisher als Acker genutzten Fläche von rund 8,3 Hektar bei Haidt/Stephansberg ein Logistik-Terminal zu errichten.

Immer noch werden in Bayern laut Glienke 13 Hektar Land pro Tag versiegelt. Im Dreieck zwischen Kitzingen, Schwarzach und Dettelbach sei der zunehmende Flächenverbrauch für Industriegebiete und Straßen bereits heute mit Händen zu greifen. "Nun sollen weitere 8,4 Hektar für die Landwirtschaft verloren gehen. Zu befürchten ist auch, dass es nicht bei diesem einen Logistikzentrum bleiben wird", schreibt der Grünen-Sprecher. Und: "Der neu entstehende Verkehr, die Lichtverschmutzung und die Staubentwicklung dieses neuen Industriegebiets werden vor allem zu Lasten von Schwarzach gehen, dessen ländlicher Charakter verloren zu gehen droht."

Die Grünen sehen auch die Gefahr von Hochwasser wachsen

Co-Sprecherin Eva Trapp wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: "Wir können nicht länger so handeln, als wenn Fläche unbegrenzt zur Verfügung stünde. Fläche ist ein knappes Gut, und es ist besorgniserregend, in welchem Ausmaß landwirtschaftliche Flächen, Erholungs- und Naturräume verschwinden. Die Versiegelung von wertvoller Ackerfläche schädigt Flora und Fauna und behindert die Grundwasserneubildung im ohnehin schon trockenen Schwarzacher Becken. Auch die Hochwassergefahr dürfte dadurch noch größer werden."

Aus Sicht der Grünen braucht es "regionalplanerische Konzepte, die verhindern, dass jedes Dorf sich ein eigenes Industriegebiet anlegt". Denkbar seien Ausgleichszahlungen für Gemeinden, die auf die Ausweisung neuer Industriegebiete verzichten. Der Grünen-Kreisverband fordert zudem, vor der Ausweisung neuer Gewerbeflächen intensiv zu prüfen, ob es möglich ist, vorhandene Flächen wieder zu nutzen oder zumindest an schon bestehende Industrieflächen anzuschließen.

Die Firma Geis lehnt bis heute ein Gespräch gegenüber der Redaktion über ihre Expansionspläne bei Haidt ab.