Einwohnerzahl sinkt in Enheim

1 Min
Direkt am Landkreis-Radweg wurde im vergangenen Jahr in Enheim ein Rastplatz mit offenem Bücherschrank als Kleinprojekt mit Fördermitteln aus der interkommunalen Allianz gebaut.
Jens Kuttler

In Enheim berichtete Bürgermeister Rainer Ott am Freitagabend über die Arbeit der Gemeinde.

In Enheim berichtete Bürgermeister Rainer Ott am Freitagabend über die Arbeit der Gemeinde. Anschließend kamen auf der Bürgerversammlung im Gasthaus "Zum Stern" die Bürger zu Wort.

Momentan sind die meisten Bauplätze im Baugebiet in Enheim vergeben, erklärte Ott. Allerdings waren im vergangenen Jahr mehrere Plätze zurückgegeben worden, sie kamen erneut in die Verlosung. Für diese sollen demnächst die Notartermine sein.

Insgesamt sind die Einwohnerzahlen derzeit rückläufig. Zum 31. Dezember zählte die Gemeinde nur noch 997 Einwohner und ist damit erstmals unter Tausend. Durch die zuletzt erschlossenen Baugebiete in Enheim, Gnötzheim und Martinsheim hofft der Bürgermeister, dass die Zahlen wieder etwas ansteigen werden.

Einen Gesamthaushalt von rund 4,5 Millionen Euro hatte die Gemeinde 2022. Bedingt durch die diversen Baumaßnahmen, ist dieser in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dennoch konnten die Schulden kontinuierlich auf zuletzt 106.500 Euro reduziert werden. Allerdings erwartet Ott bald Kredite aufnehmen zu müssen, da weitere Investitionen wie der Anbau am Kindergarten oder Kanalsanierungen anstehen.

Zum Thema Abwasser wurde auch nach der Abrechnung für den Anschluss von Martinsheim und Enheim an den Abwasserzweckverband Ochsenfurt (AVO) gefragt. Hierfür gibt es jedoch noch keinen Zeitpunkt und auch keine Zahlen, da zunächst noch ein Regenrückhaltebecken gebaut werden muss, antwortete der Bürgermeister.

Radwegekarte kommt 

Im vergangenen Jahr ist in Enheim ein Rastplatz mit offenem Bücherschrank angelegt worden. Beim Hochbehälter am Ortsausgang Richtung Gnodstadt, direkt am Landkreis-Radweg, soll er für Einheimische und Auswärtige gleichermaßen zur Verfügung stehen. In Kürze soll noch eine Radwegekarte angebracht und eine Sitzgarnitur aufgestellt werden, informierte Gemeinderat Ulrich Falk. Das Projekt wurde mit den Landfrauen geplant und umgesetzt. Es erhielt eine Förderung von 10.000 Euro aus dem Regionalbudget der interkommunalen Allianz Südost 7/22, das durch das integrierte ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) zur Verfügung gestellt wird.

Die Bürger wiesen auf einige Stellen in der Flur hin, an denen ein Grünschnitt nötig ist. Ebenfalls wurden einige Wege erwähnt, an denen Löcher aufgefüllt werden müssen.

Neues VG-Gebäude in der Kritik

Daneben gab es wie schon in den vorherigen beiden Bürgerversammlungen diverse kritische Äußerungen zum geplanten Neubau der Verwaltungsgemeinschaft. Unter anderem wurde gefragt, ob denn in Zeiten von zunehmender Digitalisierung und Homeoffice überhaupt Bedarf für ein derart großes Gebäude besteht. Bislang ist noch keine Entscheidung für einen Neubau gefallen, versicherte der Bürgermeister.

Zunächst soll in einer Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob leerstehende Gebäude in Marktbreit dafür genutzt werden können. Denn hier gibt es mit dem Verkauf des Gebäudes der VR-Bank eine neue Entwicklung. Das daneben liegende Gebäude (ehemals Schlecker/R-Kauf) gehört bereits der Stadt Marktbreit. Erst wenn ein Ergebnis der Studie vorliege, werde über das weitere Vorgehen beraten, so der Bürgermeister abschließend.