Keine Mühlhausener Kerwa ohne Krapfen, sagten sich in Schirnsdorf fünf Frauen von der Kultur-Gemeinschaft Markt Mühlhausen. Rechtzeitig vor der Kerwa haben ...
Keine Mühlhausener Kerwa ohne Krapfen, sagten sich in Schirnsdorf fünf Frauen von der Kultur-Gemeinschaft Markt Mühlhausen. Rechtzeitig vor der Kerwa haben sie bei Margit Holler in Schirnsdorf gebacken. Der Reinerlös des Verkaufs soll für die Belange der Kultur-Gemeinschaft verwendet werden.
In Mühlhausen heißt das sonst als Küchla oder Kiegla titulierte Gebäck Krapfen. Bei Margit Holler in Schirnsdorf hatten sich Hildegard Geyer, Sigrid Morgenroth, Birgit Morgenroth und Gundi Eck eingefunden, um zu backen.
Das Mehl kommt von der Litz-Mühle in Gremsdorf, aber nur "feinstes Küchles-Mehl für Ausziehkrapfen" darf es sein. 20 Pfund Mehl werden mit Zucker, Eiern, Butter, Milch, Hefe, Vanillezucker, Salz und - ganz wichtig - einigen Stamperln Zwetschgenschnaps vermengt.
Dann werden mit dem Löffel Bollen abgestochen, die dann gehen müssen. "Die Handarbeit macht's", sind die fünf Frauen überzeugt. Nach dem Gehen kommt der schwierige Teil, das Ausziehen. Denn der Krapfen soll in der Mitte hauchdünn sein - so dass man dadurch eine Zeitung lesen können muss - und drumherum einen etwas dickeren Rand haben.
Bei Margit Holler geht das ganz ohne irgendwelche Hilfsmittel. Bei jedem Durchlauf durch ihre Hände, nimmt der Krapfen mehr und mehr seine endgültige Form an.
An der Fettpfanne steht Hildegard Geyer, sie sorgt beim Butterschmalz für die richtige Temperatur und mithilfe von zwei Kochlöffeln dafür, dass die Krapfen in die richtige Form kommen, von beiden Seiten schön braun gebacken und zum Abtropfen auf einen Rost abgelegt werden. Danach kühlen sie ab. Zum Abschluss kommt Puderzucker drauf. Aber von der richtigen Seite: Im evangelischen Mühlhausen auf der Seite mit dem kleinen Hütchen in der Mitte. Nur so schmeckt's.