So argumentiert auch Andrea Werner, die Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege mit knapp 100 Mitgliedern. "Welcher andere Termin wäre denn machbar?", fragt sie. "Außenrum haben alle anderen Orte auch Kirchweih, da ist kein freier Termin." Bisher habe sich das gut bewährt, wie es ist. "Und was würden wir machen, wenn der Termin verlegt wird und der Schausteller nicht mehr kommt? Dann wars für die Katz." Philipp Barthelmann, Schriftführer vom mitgliederstärksten Verein in der Gemeinde, dem TSV Pfarrweisach, gibt sich gemäßigt und schreibt - stellvertretend für den Vorsitzenden: "Für den TSV Pfarrweisach ist das Kirchweihspiel einer der Höhepunkte der Saison. Seit jeher ist es etwas Besonderes, an der Kirchweih Fußball zu spielen und danach im Sportheim bei Speis und Trank die Kirchweih zu feiern."
In den vergangenen Jahren habe die Prinzengarde des TSV den Termin genutzt, um den Faschingsauftakt im Sportheim zu feiern. "Falls der Termin für die Kirchweih verlegt werden sollte, ist es dem TSV wichtig, weiterhin ein Saisonspiel an dem Wochenende zu haben", meint Barthelmann. Außerdem sei es von Vorteil, dass am aktuellen Kirchweih-Termin nicht viele Veranstaltungen im Umkreis stattfinden.
Traditionen
Auch der Kindergartenverein lehnt eine Terminverschiebung ab, gibt deren Vorsitzender und Gemeinderat Markus Oppelt zu Protokoll; denn "es kam der Vorschlag einer Verschiebung einzig und allein von der Schaustellerfamilie, welche den späten Kirchweihtermin und das damit verbundene, meist schlechte Wetter als Hauptgrund angab, dass ihre Umsätze einbrechen."
Der Kindergartenverein (65 Mitglieder) ist der Meinung, "es soll den Kindern mit auf den Weg gegeben werden, dass es auch in unserer Gemeinde Traditionen gibt, an denen man nicht rütteln sollte - schon gar nicht wegen des Profits Einzelner."
Schlechtes Wetter, so Oppelt, sei für die Kinder kein Grund, nicht auf den Rummel zu gehen. Er setzt noch eins drauf: "Wenn die Schausteller ihr Geschäft attraktiver gestalten würden, würde auch der Umsatz steigen."
Die Feuerwehr hat nach den Worten von Kommandant Sebastian Bock und Feuerwehrreferent im Gemeinderat "zwar nichts mit der Kirchweih zu tun, doch wird es schwierig werden, einen passenden Termin zu finden, mit dem alle zufrieden sind. Auch haben wir keine Garantie, dass der Schausteller trotz Verlegung des Kirchweihtermins noch viele Jahre nach Pfarrweisach kommt", bleibt er nachdenklich.
Termin verschieben wäre sinnvoll
In ein anderes Horn bläst Hermann Weidner, kommissarischer Vorsitzender des Heimatvereins Pfarrweisach mit seinen 87 Mitgliedern. Er persönlich vertrete schon seit Jahren die Meinung, dass ein Verlegen des Termins sinnvoll wäre, und schlägt dazu das Patrozinium der Pfarrkirche vor, den 8. Juli ("Kiliani").
"Bei Martini weiß man fast sicher, wie das Wetter an den Tagen sein wird: kalt, regnerisch und manchmal sogar Schnee. Die Leute bringt man zu dieser Zeit kaum aus dem Haus heraus", argumentiert er. Während er die Stellungnahme schrieb, war er verreist - deshalb sei es eine rein persönliche Meinung.