Karpfen statt Krapfen

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Models und Bier passen durchaus zusammen, bewiesen die Jugendfeuerwehrler in ihren Sketchen. Fotos: Dieter Gropp
Models und Bier passen durchaus zusammen, bewiesen die Jugendfeuerwehrler in ihren Sketchen.  Fotos: Dieter Gropp
Geschichten vom WC? Da hieß es oft: Oh Weh!
Geschichten vom WC? Da hieß es oft: Oh Weh!
 
Willi Dennerlöhr erzählte Buntes über die schwarze Null.
Willi Dennerlöhr erzählte Buntes über die schwarze Null.
 

Das können die wenigsten Ausrichter von Faschingssitzungen bieten: Ein Quiz bei dem es mehrere Karpfen zu gewinnen gab.

Einen der drei Preise, die für die Sieger der Quizrunde an diesem Faschingsabend im Feuerwehrhaus zu Sterpersdorf winkten, wollte jeder gern gewinnen. Es lockten "zwei halbe Karpfen, zwei Schnäpse und zwei Bier" für den Sieger, die Hälfte davon, also ein halber Karpfen, ein Schnaps und ein Bier" für den zweiten Platz und für den Dritten "ein halber Karpfen und ein Bier".
Das Ganze kann im Sterpersdorfer "Luxushotel" oben auf dem Lauberberg bei den Beßlers eingelöst werden. Die Aufgabe: Das Gesamtgewicht der auf einem überdimensionalen Fotos abgebildeten Sterpersdorfer beim Wiegen in einer Scheune zu schätzen und mit dem Gesamtalter der im "Felsenkeller" versammelten Leute zu addieren. Wer dem gesuchten Wert am Nächsten kam, durfte sich als "Held des Abends" feiern lassen.


Fast exakt geschätzt

Zum Gaudi der versammelten Narren war es ein Nicht-Sterpersdorfer, der von Georg Schockel als Initiator dieses Quiz als Sieger geehrt wurde. Günther Reif aus Lonnerstadt war der Glückliche, der sich mit seiner Frau auf dem Lauberberg die zweimal zwei halben Karpfen schmecken lassen darf. Bis auf zwei Punkte hatte er sich der richtigen Summe aus Gewicht (563 kg) und Gesamtalter (415 Jahre) genähert. Das Gesamtergebnis lautete: 978.
Das Programm, das an diesem Freitagabend im Feuerwehrhaus zu Sterpersdorf in drei Teilen ablief, wurde mit herzlichem Beifall und ständigen Lach-Salven belohnt. Moderator und Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes, Franz Huschka, verband die einzelnen zwölf Programm-Nummern zu einem zünftig-heiteren Ganzen. Er demonstrierte, dass die Frauen und Männer der FFW Sterpersdorf nicht nur in Einsätzen ihre Frau oder ihren Mann stehen, sondern auch mit deftigem Humor feiern können.
Es waren wieder die Bewohner der drei Orte Schdäbäschdäff, Weidendäff und Greiendäff, die sich im überfüllten Obergeschoss des Feuerwehr-Häuslas zu dieser Fastnachtsgaudi getroffen hatten. Aber auch aus den anderen Orten der Umgebung sah man dieses oder jenes bekannte Gesicht.
Nachdem Hauschka in seiner Eröffnungs-Moderation den Jüngeren im Saal anschaulich demonstriert hatte, wie die vor 1980 geborene Generation ihre Jugendzeit verbracht hatte, demonstrierten die jungen Leute von heute ihre Freizeit-Leidenschaften. Jule und Niklas Zenkel sowie Jannik Buisker gestalteten mit viel Talent ihren Sketch.
Eine politisch-satirische Büttenrede hielt Willi Dennerlöhr in der ihm eigenen Manier. Er nahm die "schwarze Null" der Bundesregierung aufs Korn. Auch Angela Merkel und der Migrationshintergrund gerieten in sein Wortfeuer.
Sein "Trumpf im Ärmel" war der Hl. Antonius vom Lauberberg, der letzten Endes den Sterpersdorfern immer zu Hilfe eilt, wenn die Not am Größten ist. Schließlich habe man "Willi-kommens-Kultur" im Ort. Das Jahr 2016 werde sicherlich auch für Frau Merkel das "Schalt-Jahr" sein.


Fasching statt Geburtstag

Willi Dennerlein, der seine Pointen keiner langen Vorbereitung unterzieht, sondern eher ein Stehgreif-Autor ist, hatte an diesem Abend auf eine private Geburtstagsfeier verzichtet. Seine Gattin Gudrun, die an diesem Tag ihr 59. Lebensjahr vollendete, feierte ihr Jubiläum einfach im Faschingskostüm im Feuerwehr-Haus.
In zwei Sketchen glänzten weitere Mitglieder der Feuerwehr und Faschingsfreunde. Sie alle entlockte den Narren regelrechte Lachsalven mit dem Talent zum Komödiantischen. Anschließend wurde der Saal zum Wartezimmer, in welchem die Patienten mit Bazillen und kleinem Läusegetier nur so um sich warfen.
Auch der Herr Rabl aus Höchstadt, gern gesehener Gast bei den Sterpersdorfern, war von einigen "Patienten" ganz "rein zufällig im Puff gesehen" worden. Das verführte ebenso zum Lachen wie das Märchen vom Aschenputtel, die Geschichte über den "Wanderhoden" Schwandners oder die Rolle Toilettenpapier, die dem Klo-Benutzer (Werner Schockel) 20 Euro kostete.
Über "den Zaun" schauten die Zuschauer, um zu erfahren, welche Themen in einem "Pissoir" so abgehandelt werden und erfuhr vom "alkoholischen Kraftaufwand" beim Häusle-Bau. Die Gründe dafür, dass dabei der "Blaue Löwe" in Höchstadt nicht allzu gut wegkam, war sicherlich der Faschingszeit geschuldet.
Die einfallsreiche musikalische Ausgestaltung lag in den Händen von Keyborder Dieter Staub, der seine Gage schon durch seine unzähligen Tuschs beim "Drei-Orte-Helau" von Hauschka "rein" hatte.