Der Kreisjugendring (KJR) tagte während seiner Vollversammlung in den neuen Räumen des Atemschutzzentrums der Kronacher Feuerwehr. Im Fokus stand vor allem dabei auch die Wahl der neuen Vorstandsmitgl...
Der Kreisjugendring (KJR) tagte während seiner Vollversammlung in den neuen Räumen des Atemschutzzentrums der Kronacher Feuerwehr. Im Fokus stand vor allem dabei auch die Wahl der neuen Vorstandsmitglieder im kommenden Jahr.
Stille. Betretenes Schweigen und langsam breitete sich Resignation aus. Dann hebt ein junger Mann die Hand und sagt mit fester Stimme: "Ich bin bereit dazu." Alle atmen auf. Fast hätte man denken können, dass sich Björn Schmittdiel für ein fragwürdiges Experiment zur Verfügung gestellt hatte, aber er füllte an diesem Abend die Vorstandslücke, die sich durch das Ausscheiden von Claudia Russ ergeben hatte. Die nämlich wird künftig in Nürnberg zu finden sein, wo sie - O-Ton Vorsitzender Andy Fischer - "tiefer ins Mysterium der katholischen Kirche eintaucht." Sie sei jetzt Gemeindereferentin in Ausbildung und es wäre an der Zeit, adieu zu sagen. Spendiert hatte ihr Andy Fischer nicht nur ein herzliches Dankeschön, sondern auch ein kleines Geschenk und einen kurzen Videoclip mit vielen schönen Erinnerungen an ihre Zeit beim KJR.
Und dann sprach der "Langhaarfuzzi", wie er sich selbst am liebsten nennt, ein paar ernste Worte: "Ihr wisst genau, mein Herz schlägt für euch, und ich weiß, was es heißt, Jugendarbeit zusätzlich zu schultern, aber das Funkeln der Kinderaugen ist auch eine Belohnung, die mehr wert ist, als vieles andere." Am Herzen gelegen waren ihm an diesem Abend vor allem die Neuwahlen im nächsten Jahr, bei denen sicher einige der Vorstandsmitglieder ausscheiden werden. Außerdem möchte man auch gerne die Frauenquote erfüllen. "Wir sind kein elitärer Kreis, sondern offen für alle", warb er um potenzielle Kandidaten. Damit diese sich schon einmal ein Bild machen könnten, wolle man einen Vorstandsbrunch anbieten, um Hemmschwellen abzubauen. Vorgesehen ist ein Termin im März, aber noch vor den Kommunalwahlen.
Er verwies auch auf eine geplante Podiumsdiskussion am 5. Dezember mit den Kreistagskandidaten für 2020 in der Veranstaltungsscheune des Café Kitsch in Kronach.
Die Beschlüsse, die die Delegierten unter anderem an diesem Abend fassten, betrafen auch die Jungflieger, deren Mitgliedschaft im Bezirksjugendring (BJR) auf Empfehlung beendet worden war. Aber Andy Fischer betonte: "Bei uns bleibt die Tür nie für immer geschlossen." Katharina Stubenrauch, Vorstand beim BJR Oberfranken, war ebenfalls wieder nach Kronach gekommen und legte den Anwesenden ihr Lieblingsthema, die "Jufinale" ans Herz: "Ich gebe nicht eher Ruhe, bevor es da nicht auch einen Film aus Kronach gibt. Nutzt die Möglichkeiten, die euch geboten werden. Nehmt den Mediencoach in Anspruch, besucht die Workshops."
Dekanatsjugendreferent Erich Gahnz wandelte das an sich trockene Thema "Zuschussrichtlinien" um zu einem Hoffnungsschimmer für die Delegierten. "Gibt es Dinge, für die ihr meint, dafür müsste es einen Zuschuss geben? Wir sammeln nämlich gerade Anregungen, um die Richtlinien der Realität anzupassen." Als Anregung gab er schon mal die Idee mit auf den Weg, vielleicht Vereinstrikots mit aufzunehmen oder auch Ein-Tages-Übernachtungen.Bis Weihnachten sollten sich die Mitglieder Gedanken machen, um die Liste dann ans Büro des KJR weiterzureichen.
Andy Fischer überriss auch die Arbeitsplanung für 2020. Durchführen wolle man eine Fahrt nach Berlin und an die Ostsee mit Besichtigung des Bundestages. Fischer bezeichnete es als "Experiment für die Altersgruppe von 14 bis 17 Jahren." Emotional wurde er beim Thema "jugendpolitische Schnittstellenarbeit". Hier führe er "einen endlosen inneren Kampf, der meine ganze Energie zieht. Das Bürgerspital steckt immer noch wie ein Messer in meinem Rücken." Seine Spekulation, warum die "Zusammenarbeit mit der Politik" sich unheimlich zäh gestalte, ging eher in Richtung "unpolitische Frisur oder falsches Outfit", denn: 'am Inhalt kann es ja nicht liegen.'" Er signalisiere ständige Gesprächsbereitschaft, finde aber dennoch keine Leiter nach oben. "Ich möchte keine Blockade mehr sein, deshalb weiß ich auch nicht, ob ich im nächsten Jahr nochmal den Vorstandsposten übernehmen werde."