Michelau — In ihrem langen Leben hat Käthe Fischer glückliche und weniger gute Zeiten erlebt. Im Kreise ihrer Familie und Freunde feierte sie am Freitag ihren 91. Geburtstag. "Ich ...
Michelau — In ihrem langen Leben hat Käthe Fischer glückliche und weniger gute Zeiten erlebt. Im Kreise ihrer Familie und Freunde feierte sie am Freitag ihren 91. Geburtstag. "Ich bin ein Stehaufmännchen. Nur so war es möglich, die Wechselfälle des Lebens zu meistern", erklärte sie den Gästen und Gratulanten an ihrem Geburtstag.
Als die schönste Zeit in ihrem Leben bezeichnet Käthe Fischer ihre Internatszeit, die sie als junges Mädchen im Mädchen-Lyzeum in Neuendettelsau verbrachte, wo sie den mittleren Schulabschluss erwarb. Als sie gerade einmal 15 Jahre alt war, brach der Zweite Weltkrieg aus.
Die schwierigste Zeit in ihrem Leben war die Zeit nach dem Tod ihres Mannes Otto Fischer in den 30er-Jahren. Schließlich war da die ehemalige Korbwarenfabrik Treskow Held, die es zu erhalten galt. Rund 80 Mitar-beiter fanden hier in den Kriegsjahren ihren Broterwerb mit der Herstellung von Korbwaren.
Dazu zählten auch die Geschosskörbe für die Kriegsmunition.
Eine einjährige Ausbildung in der Handelsschule in Bamberg erleichterte Käthe Fischer den Einstieg in das neue Betätigungsfeld. Gemeinsam mit ihrer Schwester Marie Held führte sie den Familienbetrieb bis Anfang der 60er-Jahre. Nach dem Ausscheiden von Marie Held aus der oHG führte Käthe Fischer das Unternehmen als Alleininhaberin bis 1983. Bereits 1961 war ihr erster und einziger Sohn Otto-Karl Fischer zur Welt gekommen. Er übernahm 1983 die Firma, die sich inzwischen neben dem Korbwarenhandel mehr und mehr auf den Brennstoffhandel verlegt hat. Lange Zeit war Käthe Fischer auch im Michelauer Turnverein aktiv. Sehr gut erinnern können sich sicher viele Michelauer noch an die Gartenfeste, als sie noch die Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt war. Geblieben ist ihre Mitgliedschaft im Gartenbauverein Neuensee und im VdK.
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