JWU befürchtet eine Kostenexplosion

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Sie lenken die Geschicke der JWU (stehend von links): stellvertretender Vorsitzender Michael Limmer, Johannes Schnapp, Wolfgang Krauß, Alexander Fischer, Thorsten Schiller (alle Beiräte), Schriftführer Walter Limmer, Christian Backert (Beirat) sowie sitzend Kassiererin Martina Mätzke (rechts), Vorsitzender Marco Weidner und seine Stellvertreterin Rebecca Mätzke-Zapf. Foto: Stephan Stöckel
Sie lenken die Geschicke der JWU (stehend von links): stellvertretender Vorsitzender Michael Limmer, Johannes Schnapp, Wolfgang Krauß, Alexander Fischer, Thorsten Schiller (alle Beiräte), Schriftführer Walter Limmer, Christian Backert (Beirat) sowie sitzend Kassiererin Martina Mätzke (rechts), Vorsitzender Marco Weidner und seine Stellvertreterin Rebecca Mätzke-Zapf.  Foto: Stephan Stöckel

Vier Monate vor den Kommunalwahlen befindet sich die Junge Wähler Union (JWU), die in Altenkunstadt vier Gemeinderäte stellt, im personellen Aufwind. Die Zahl der Mitglieder ist in diesem Jahr um 14 a...

Vier Monate vor den Kommunalwahlen befindet sich die Junge Wähler Union (JWU), die in Altenkunstadt vier Gemeinderäte stellt, im personellen Aufwind. Die Zahl der Mitglieder ist in diesem Jahr um 14 auf 58 Personen gestiegen, wie aus dem Kassenbericht von Martina Mätzke hervorging.

"Eine Steigerung um rund 31 Prozent ist eine Top-Leistung", freute sich Gemeinderat Walter Limmer am Montagabend bei der Jahresversammlung im Gasthof "Zum Preußla".

Er legte den Finger in eine für die JWU offene Wunde - die Kosten, die die Sanierung der Grundschule verursacht. Limmer hatte bereits mehrfach im Gemeinderat eine detaillierte Kostenaufstellung für das auf 8,9 Millionen Euro geschätzte Projekt eingefordert, um die Kostenschätzung mit den aktuellen Auftragsvergaben und den späteren Abrechnungen vergleichen zu können. Obgleich ihm Architekt und Verwaltung eine solche zugesagt hatten, hat sich bislang nichts getan. Der Redner kündigte an, einen schriftlichen Antrag im Gemeinderat einzubringen. Wie dringend eine solche Aufstellung sei, zeigten, so Limmer, die aktuellen Auftragsvergaben. Die Kosten für die aufgestellten Container, in denen die Kinder während der Bauzeit unterrichtet werden, seien von geschätzt 202 000 auf 295 000 Euro, für die Rohbauarbeiten von 620 000 auf 1,3 Millionen Euro in die Höhe geschnellt. "Alles was über der Gesamtsumme von 8,9 Millionen Euro liegt, wird nicht bezuschusst, zahlt also der Bürger", führte er den Zuhörern die möglichen Folgen vor Augen.

"Erschlägt uns die Grundschule?"

Man müsse sorgsam beobachten, in welcher Größenordnung sich die Differenzen bewegten, klinkte sich Gemeinderätin Martina Mätzke ein, damit man nicht irgendwann einmal vor der Frage stehe: "Können wir das Vorhaben überhaupt noch stemmen?" "Ich hoffe, dass keine weiteren Kostensteigerungen auf uns zukommen werden, denn andernfalls erschlägt uns die Grundschule", sagte die Gemeinderätin.

Das Lehrschwimmbecken von Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain in Röhrig ist für Limmer noch lange nicht in trockenen Tüchern - und das nicht nur wegen des noch fehlenden Förderbescheids. Der Kommunalpolitiker führte noch einen weiteren Grund an: "Bei einer Summe von 1,5 Millionen Euro, die auf Altenkunstadt entfällt, und steigenden Baukosten ist das Vorhaben noch lange keine beschlossene Sache."

Vorsitzender Marco Weidner sprach über kommunalpolitische Themen, die den Kreistag betreffen. Die wirtschaftlichen Probleme der Regiomed-Kliniken, zu denen auch das Lichtenfelser Krankenhaus gehört, Landrat Christian Meißner als ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden in die Schuhe zu schieben, bezeichnete er als "Frechheit". Eine wirtschaftliche Gesundung dürfe nicht zulasten der Patienten gehen. Vielmehr müssten Synergieeffekte zwischen den einzelnen Häusern genutzt werden, um Kosten zu sparen, betonte Weidner.

Er kündigte zum Abschluss der Versammlung einen fairen Wahlkampf an, der vom Ringen um die besten Sachthemen geprägt sein werde.

Kandidatenfrage noch offen

Ob die JWU einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen werde, vermochte der Vorsitzende nicht zu sagen. Bei den Vorstandswahlen setzte man auf Kontinuität und Erneuerung. Vorsitzender Marco Weidner wurde für zwei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Zu seinen Stellvertretern kürte man Gemeinderat Michael Limmer und Rebecca Mätzke-Zapf, die Tochter von Gemeinderätin Martina Mätzke. Letztere wurde in ihrem Amt als Kassiererin bestätigt, Gemeinderat Walter Limmer zum Schriftführer gewählt. Komplett mit neuen Leuten besetzt wurde der erweiterte Vorstand, bestehend aus den Beisitzern Christian Backert, Alexander Fischer, Wolfgang Krauß, Thorsten Schiller und Johannes Schnapp. Die Kasse wird geprüft von Gabi Scholl und Paul Zapf. Stephan Stöckel