Das vom bayerischen Kultusministerium aufgelegte Sonderprogramm "Förderung von Ferienangeboten" hat auf dem TSV-Gelände einem alten Tennisplatz neues Leben eingehaucht. Aus dem nicht mehr benötigten Spielfeld für den "Weißen Sport" ist eine Anlage für das intuitive Bogenschießen geworden.
Rückblende: Vom Boom im Tennissport hat in den 90-er Jahren auch TSV profitiert. Um in Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf dem Ansturm gerecht zu werden, hat der Verein vier Tennisplätze geschaffen. Inzwischen hat sich der Hype gelegt - von über 170 Mitgliedern, die sich in den 90er Jahren zur Tennisabteilung zählten, sind beim TSV derzeit 30 mehr oder wenige aktive Spieler übrig geblieben. Schon vor einiger Zeit wurden deshalb zwei Plätze in einen waren Dornröschenschlaf versetzt.
Der Bauhof half kräftig mit
Bad Rodachs Bürgermeister, Tobias Ehrlicher (SPD), zeigte sich jetzt bei einer Besichtigung der neu errichteten Anlage erfreut, dass die Kurstadt die staatliche Förderung für die Ferienangebote erhalten hat: "Ohne Unterstützung hätte das Ferienprogramm, das auch das Stand-Up-Paddling umfasst, nicht stattfinden können."
Jede Menge Schweiß hat das Team des städtischen Bauhofs vergossen, als es das Gelände entbuschte, einen barrierefreien Durchbruch zum Waldbad herstellte und Fangzäune sowie eine Schutzwand aufstellte. Am Ende kamen über 140 Arbeitsstunden zusammen. Dem Bürgermeister war eine Sache wichtig: Die Entbuschung hat in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde stattgefunden.
Jürgen Forscht, der sich ehrenamtlich um die Organisation und die Umsetzung des mit der Hochschule Coburg entwickelten Konzeptes der Ferienangebote kümmert, klärte auf: "Intuitives Bogenschießen beinhaltet immer einen meditativen Grundcharakter." Zur Ruhe kommen, richtige Atemtechnik, Körperhaltung, Körperspannung und Fokussierung seien zentrale Begriffe für dieses spannende Hobby.
Zunächst ist die Anlage den Teilnehmern des Ferienprogramms vorbehalten. Wer aber nach 16 Uhr ein paar Pfeile abschießen will, kann sich beim Bademeister Frank Brehm melden. Jürgen Forscht ergänzte, dass die Anlage nur unter Aufsicht betreten werden darf. Weiter erklärte er, dass die neue Sportanlage nach den Ferien nicht wieder geschlossen wird. Vielmehr sind sportliche Aktionen unter anderem mit dem Mehrgenerationenhaus der AWO geplant.
Die Stiftung hat Geld gegeben
Jetzt hoffen natürlich alle, dass Bogensport in Bad Rodach keine Eintagsfliege wird. Klar ist zumindest schon mal: Mit der Schaffung der Bogensportanlage ist aber noch nicht Schluss. Nach Vorstellung von Jürgen Forscht soll auf dem ehemaligen Tennisplatz eine Hütte gebaut werden, in der unter anderem Ausrüstungsgegenstände, Stand-Up-Boards und Kajaks gelagert werden können. Der Vorsitzende der Bürgerstiftung Bad Rodach, Stadtkämmerer Michael Fischer, berichtete, dass die Einrichtung das Projekt mit 2000 Euro unterstützt hat.
Dankbar zeigte sich das Stadtoberhaupt, dass man in Person von Chris Unger aus Ummerstadt fachliche und auch finanzielle Unterstützung erfahren hat. Auch der zweite ungenutzte Tennisplatz soll neue Weihen erfahren. Wie der Vorsitzende des TSV, Thomas Stang, erläuterte, entsteht dort ein Spielfeld fürs Beach-Volleyball.