Japanische Gäste in der Fränkischen

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So wurden früher die Gänge geschlagen; Michael Wirth (im Hintergrund) erklärte die Felsenkeller in Egloffstein.
So wurden früher die Gänge geschlagen; Michael Wirth (im Hintergrund) erklärte die Felsenkeller in Egloffstein.
Die japanischen Gäste fühlen sich wohl bei Familie Grau.
Die japanischen Gäste fühlen sich wohl bei Familie Grau.
 
Ein Handyfoto beim Kirschenpflücken geht gleich um die Welt. Fotos: Carmen Schwind
Ein Handyfoto beim Kirschenpflücken geht gleich um die Welt.  Fotos: Carmen Schwind
 

In Deutschland lebende Japaner haben vor zwei Jahren die Fränkische Schweiz kennengelernt. Jetzt kamen sie wieder. Und sie wollen Werbung für die Region machen.

Vor zwei Jahren hatte die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) "Fränkische Schweiz Aktiv" Japaner, die für einige Jahre in Deutschland leben und arbeiten, in die Fränkische Schweiz eingeladen. An die positiven Eindrücke erinnerte sich Ko Shiraishi, als er hörte, dass das Pretzfelder Kirschenfest wieder stattfindet. Die Kinder von Toshiaki Jumonji waren besonders aufgeregt. Denn vor zwei Jahren durften sie auf der Plantage der damaligen Kirschenkönigin Sandra Grau und ihrer Familie süße Kirschen direkt vom Baum essen. Auch in diesem Jahr lud Familie Grau die japanischen Gäste nach Lützelsdorf ein.

So konnten die Kinder den asiatischen Erstbesuchern zeigen, wie man Kirschen pflückt und isst. Zunächst hatten die japanischen Gäste das Kirschenfest besucht und sich rundum wohlgefühlt. "Es ist wirklich sehr schön hier", sagte Yasuhiro Ikeuchi, Präsident von Alpine-Electronics Europa.

Nach der Begrüßung durch Heiligenstadts Dritten Bürgermeister Johannes Harrer (CSU) und Übernachtung im "Heiligenstadter Hof" ging es am nächsten Tag auf Entdeckung durch die Fränkische Schweiz.

Interessiert hörten sich die japanischen Gäste von Mike Schmitt beim Nikl-Bräu in Pretzfeld an, wie man Bier braut, und ließen sich von Johannes Haas in seiner Brennerei zeigen, was man aus Kirschen und anderem Obst herstellen kann.

Illuminierter Untergrund

Danach ging es in die Kirschenplantage der Familie Grau und weiter in einen Felsenkeller nach Egloffstein. Michael Wirth führte die japanischen Gäste in den mit Kerzen illuminierten Untergrund. In Egloffstein gibt es 14 Felsenkeller mit einer Gesamtlänge von 681 Metern, die durch früheren Sandabbau entstanden sind. Hier wurden früher Lebensmittel gelagert.

Danach ging es weiter nach Gößweinstein zu "Leinen Los". Dort freuten sich die Besucher, weil sie Raimund Müller vom Gasthof Lahner wiedertrafen, der Essen mitgebracht hatte. Matthias Egloffstein zeigte den Gästen anschließend den richtigen Umgang mit Pfeil und Bogen.

Egloffstein überraschte die japanischen Besucher damit, dass er ein paar Worte japanisch sprach, denn er hatte einige Zeit in Sapporo gelebt. Über Pottenstein und Tüchersfeld ging es zurück nach Ebermannstadt.

Wie es sich für japanische Besucher so gehört, wurden Stopps zum Fotografieren eingelegt. "Die Landschaft hier ist wunderschön, das Essen ist gut und das Bier und die Schnäpse sind genial", schwärmte Shun Osawa. Gleich wurden die Bilder an Mitglieder der japanischen Community in München und Stuttgart weitergeleitet. Gut gelaunt machten sich die japanischen Gäste wieder auf ihren Weg nach München und nahmen sich fest vor, dort Werbung für die Fränkische Schweiz zu machen und wieder hierher zu kommen.