Ja zur Schwimmbadsanierung

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Anfang März begutachteten Vertreter der Gemeinde, der Schulleitung und der Feuerwehr Adelsdorf die wegen Sanierungsbedürftigkeit gesperrte Schwimmhalle, die saniert werden soll. Foto: Johanna Blum/Archiv
Anfang März begutachteten Vertreter der Gemeinde, der Schulleitung und der Feuerwehr Adelsdorf die wegen Sanierungsbedürftigkeit gesperrte Schwimmhalle, die saniert werden soll.  Foto: Johanna Blum/Archiv
Bürgermeister Karsten Fischkal (links) vereidigt Alexander Schickert (rechts) als neuen Ortssprecher von Heppstädt. Foto: Britta Schnake
Bürgermeister Karsten Fischkal (links) vereidigt Alexander Schickert (rechts) als neuen Ortssprecher von Heppstädt. Foto: Britta Schnake
 

Der Adelsdorfer Gemeinderat beschloss die 1,39 Millionen Euro teure Maßnahme ohne eine Gegenstimme. Alexander Schickert wurde zum Ortssprecher von Heppstädt gewählt.

Die Vereidigung des neuen Ortssprechers von Heppstädt, Alexander Schickert, bildete den Auftakt zur dritten Gemeinderatsitzung in der Adelsdorfer Aischgrundhalle. Der 46-jährige Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung, der in seiner Freizeit auch als Hobby-Imker aktiv ist, wird sich als Ortssprecher für die Belange der Heppstädter Bürger einsetzen und diese im Gemeinderat vertreten.

"Ich habe für den Gemeinderat kandidiert, aber das hat nicht geklappt", sagte Schickert, der sich den Freien Wählern anschließen wird. Nico Kauper (CSU) überreichte dem frisch vereidigten Schickert ein süßes Präsent und hieß ihn damit willkommen. Dem schloss sich Tim Scheppe (FW) mit einem "Ein herzliches Willkommen im Gremium!" an.

60 Prozent Bezuschussung

Die Grundsatzentscheidung bezüglich der geplanten Sanierung der Schwimmhalle war ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung. "Das ist was ganz, ganz Wichtiges in unserer Gemeinde, dass unsere Kinder schwimmen lernen", verdeutlichte Bürgermeister Karsten Fischkal die Dringlichkeit der Maßnahme.

Von den vorgestellten Varianten machte die nachhaltigere das Rennen, wobei die 60 Prozent Bezuschussung eine nicht unerhebliche Rolle spielte, wird das Projekt doch mit 1,39 Millionen Euro ein nicht gerade kleines Loch in die Haushaltskasse reißen.

"Der Zuschuss wurde uns von der Regierung mündlich bereits zugesagt", erklärte Fischkal, "Der Förderbescheid in schriftlicher Form folgt."

Norbert Birkner (ABWI) zeigte sich etwas enttäuscht darüber, dass die zuvor in Aussicht gestellte 80-prozentige Förderung nun doch nicht zu erzielen war. "Es gibt ein Förderprogramm von 60 bis 80 Prozent", erläuterte Fischkal, "Das richtet sich nach der Leistungsstärke der Kommune, und wir gehören zu den leistungsstarken Kommunen."

Auf die Frage von Jörg Bubel (SPD), was genau förderfähig ist, erklärte Sebastian Berger vom städtischen Bauamt, dass lediglich die Erneuerung der Lüftungsanlage in der Turnhalle, die mit 85 000 Euro veranschlagt ist, nicht gefördert werde. "Eventuell besteht aber die Möglichkeit, weitere Fördertöpfe anzuzapfen, gerade im Bereich Energie", sagte er.

Hätte man eher handeln müssen?

"Im Schuljahr 20/21 kann der Schwimmbetrieb in einer nachhaltig sanierten Halle wieder aufgenommen werden", stellte Bürgermeister Fischkal fest. Auf Anfrage Bubels, ob die Kinder in dem einen Schuljahr, in dem sie ohne Schwimmunterricht auskommen müssen, anderweitig Unterricht erhalten könnten, erwiderte Fischkal: "Wir werden prüfen, ob wir mit den Kindern unterkommen."

Die Stimmung kippte ein wenig, als Norbert Lamm (SPD bemängelte, dass der alte Gemeinderat bezüglich des Schwimmbades bereits im Dezember 2019 hätte aktiver sein müssen: "Bereits im Dezember waren Probleme bekannt, im Februar ist es dann gebröckelt. Jetzt, sechs Monate später, ist es zu spät."

Bubel pflichtete ihm mit der Aussage "Man hätte viel schneller reagieren können" bei.

Nicht erkennbarer Schaden

"Höre ich hier heraus, dass die Mitarbeiter der Verwaltung ein Versäumnis begangen hätten?", wurde Fischkal sofort hellhörig, "Ist das die Meinung des Gremiums? Es ist das Zwischendach gewesen", klärte Fischkal auf, "Das hat man im Vorfeld nicht gesehen. Ich lasse mir nicht in die Schuhe schieben, wir hätten was versäumt oder eine Gefährdung zugelassen! Wir haben sofort reagiert zum Schutz unserer Kinder!"

Vorwurf zurückgewiesen

"Der Schaden war in dem Umfang nicht bekannt", erklärte auch Michael Auer (Grüne), "Es ist ein starkes Stück, dass man nun behauptet, wir hätten bei Einsturzgefahr den Betrieb aufrechterhalten. Das ist fast schon eine Unterstellung!"

"Wir arbeiten mit den Informationen, die wir bekommen", sagte Bürgermeister Fischkal, "Es wurden Netze eingezogen als Sofortmaßnahme, da wir die Info bekamen, dass Sachen nach oben geschmissen wurden. Uns war wichtig, dass der Schwimmunterricht weitergeht. Wir Adelsdorfer wollen, dass unsere Kinder schwimmen können. Wenn der geringste Anlass dagewesen wäre, hätten wir die Halle sofort gesperrt!"

Lamms Beschwichtigungsversuch ("Ich habe niemandem was unterstellt. Was ihr zwischen den Zeilen lest, überlass' ich euch") trug dann auch nicht gerade zur Glättung der Wogen bei. Letztlich wurde dann aber doch die förderungsfähige, nachhaltige Sanierung der Schwimmhalle ohne Gegenstimme beschlossen.