Interzonenzüge

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Bezeichnung Als Interzonenzug wurden die Reisezüge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR bzw. Berlin bezeichnet. In späteren Jahren wurde zwischen Transitzügen, die i...

Bezeichnung Als Interzonenzug wurden die Reisezüge zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR bzw. Berlin bezeichnet. In späteren Jahren wurde zwischen Transitzügen, die in erster Linie dem Transitverkehr nach West-Berlin dienten und den eigentlichen Interzonenzügen unterschieden. Der Begriff Interzonenzug wurde im Jahr 1946 von der Deutschen Reichsbahn in der sowjetischen Besatzungszone eingeführt. Im offiziellen Sprachgebrauch änderte sich die Bezeichnung als Folge der jeweiligen politischen Situation mehrfach. Umgangssprachlich hat sich Interzonenzug bis zum Ende der DDR gehalten.

Strecken Die so genannten Interzonenzüge verkehrten - den Landkreis Kronach betreffend - zwischen Berlin und München sowie zwischen Leipzig und Nürnberg. DDR-Bürger, die in die Bundesrepublik reisen wollten, brauchten, um diese Züge nutzen zu dürfen, einen Interzonenpass, ab 1953 eine Ausreisegenehmigung der DDR.

Besonderheit Im Sommer 1949 gab es eine Besonderheit: Die Reichsbahndirektion Nürnberg setzte zur Bewältigung des ansteigenden Verkehrs zusätzliche Züge ein, die über Ludwigsstadt bis an die Demarkationslinie fuhren. Dort mussten die Reisenden aussteigen und die Grenze zu Fuß überqueren (Bundesstraße 85). Ab Probstzella bestand neben lokalem Verkehr ab dem 25. August 1949 eine Verbindung mit einem Schnelltriebwagen nach Berlin-Friedrichstraße.

Kontrollen In Probstzella wurde peinlich genau kontrolliert, dass sich kein DDR-Bürger, der nicht ausreisen durfte, im Zug, in den Toiletten sowie auf der Lok aufhielt. Die Kontrollen durch die DDR-Transportpolizei dauerten zig Minuten Die Beamten der Bayerischen Grenzpolizei und des Zoll stiegen in Ludwigsstadt zu und in Pressig, Kronach bzw. Lichtenfels wieder aus. Die Dauer der Mitfahrt richtete sich nach dem Kontrollaufwand. Das führte dazu, dass es im Kreis Kronach den Luxus von drei D-Zug-Haltebahnhöfen gab, was für die Fernreisenden aus dem Rennsteigbereich eine sehr gute Anbindung war. fs