In der anhaltenden Krise setzen die Landwirte auf starken Zusammenhalt

2 Min
Maria Wolfschmitt (links) und Imelda Hetterich erhielten für ihre langjährige Tätigkeit in der Kreisvorstandschaft besondere Anerkennung bei der Zusammenkunft in Sand. Fotos: Günther Geiling
Maria Wolfschmitt (links) und Imelda Hetterich erhielten für ihre langjährige Tätigkeit in der Kreisvorstandschaft besondere Anerkennung bei der Zusammenkunft in Sand.  Fotos: Günther Geiling
Der BBV-Direktor Wilhelm Böhmer bei seinem Vortrag in Sand.
Der BBV-Direktor Wilhelm Böhmer bei seinem Vortrag in Sand.
 
Kreisbäuerin Cäcilie Werner wurde in ihrem Amt bestätigt.
Kreisbäuerin Cäcilie Werner wurde in ihrem Amt bestätigt.
 

Sand — "Wir Landfrauen. Engagiert - modern - aktiv mit Kompetenz aus einer Hand". So lautet das Markenzeichen der Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes...

Sand — "Wir Landfrauen. Engagiert - modern - aktiv mit Kompetenz aus einer Hand". So lautet das Markenzeichen der Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes, die bei ihren Verbandswahlen auch gleich die Kreisvorstandschaft für die nächsten fünf Jahre beriefen. In ihrem Amt als Kreisbäuerin wurde dabei die 50-jährige Hauswirtschaftsmeisterin Cäcilie Werner aus Wonfurt genauso einmütig bestätigt wie ihre Stellvertreterin, Hauswirtschaftsmeisterin Petra Grimmer aus Bischwind a. R. (Stadt Ebern).
Kreisbäuerin Cäcilie Werner war erstmals 2012 in dieses Amt gewählt worden und gestand ein, dass sie damals nicht ahnte, was auf sie zukommen würde. "Heute kann ich sagen, es ist ein schönes Ehrenamt, manchmal stressig und mit viel Arbeit verbunden, aber man lernt viele Leute kennen und hat viele Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen."


Viele Aktivitäten

In ihrem Rückblick erinnerte sie an die vielen Aktivitäten in der zu Ende gehenden Wahlperiode. Herausragend seien dabei die Landfrauentage, die immer unter einem besonderen Thema stehen. Im Rahmen der "Gesundheitsoffensive" habe man aufschlussreiche Vorträge gehört, erklärte sie weiter.
Sie erinnerte an das Engagement bei der Mainfrankenmesse in Würzburg und der "Kulinea" im Landkreis oder beim Erntedankball und an die Herausgabe eines Kochbuchs mit Rezepten vieler Bäuerinnen. Auch habe man die Trachten für den Landkreis mitgestaltet.
Bezirksbäuerin Astrid Baum meinte, "wir engagieren uns im sozialen und gesellschaftlichen Bereich und verhelfen unserem Berufsverband zu mehr Ansehen". Besonders hob sie die Gesundheitsoffensive hervor. Eine besondere Sache sei der "Kindertag", der erneut in diesem Jahr stattfinde. Die Bäuerinnen vermittelten dabei nämlich ein realistisches Bild vom Leben auf dem Bauernhof und ihren Erzeugnissen. Die gesellschaftliche Akzeptanz im ländlichen Raum müsse ein ständiges Anliegen sein, wünschte sie.


"Schwerer Stand"

"Wir hatten in letzter Zeit einen schweren Stand. Ob die Krise überwunden ist, beantworte ich mit einem Nein", meinte die BBV-Bezirksbäuerin zur allgemeinen Situation der Landwirtschaft. "Unser Handlungsspielraum wird immer enger und wir stehen ständig vor neuen Herausforderungen. Der Kontakt zu anderen Bevölkerungsgruppen und die Werbung für unsere Produkte sind deswegen sehr wichtig."
Die Landwirte in den Dörfern werden immer weniger und auch die Solidarität im Berufsstand lässt nach. Man wolle aber die Interessen in den ländlichen Raum einbringen und sich weiter für eine lebenswerte Zukunft und für das Land engagieren.
Wilhelm Böhmer, der Direktor des Bayerischen Bauernverbandes der Bezirksverbände Unterfranken/Oberfranken, gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass bei den Wahlen die meisten Ortsvorstände wieder besetzt werden konnten. Das sei keine Selbstverständlichkeit mehr und werde auch in den Vereinen sichtbar. Er berichtete sogar von Problemen in manchen Jagdgenossenschaften, so dass Notvorstände eingesetzt werden müssten. Für den BBV sei es wichtig, dass man draußen Ansprechpartner habe.
"Die Solidarität im Berufsstand ist wichtig und wir sind durchaus noch zufrieden. Aber wir stellen schon fest, dass diese Solidarität immer mehr bröckelt, auch durch die verschiedenen Betriebsarten", meinte der BBV-Direktor. Es sei eine besondere Aufgabe des BBV und seiner Vertreter, auf die Probleme des eigenen Standes aufmerksam zu machen und die Mitglieder auch zu öffentlichen Kundgebungen zu motivieren.


Ergebnis der Neuwahlen

Die Neuwahlen brachten dann folgendes Ergebnis: In ihrem Amt als Kreisbäuerin wurde Cäcilie Werner einmütig bestätigt, die in Wonfurt einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ferkel-erzeugung und Ackerbau betreibt, aber auch als Gemeinderätin, Ernährungsfachfrau und bei Hauswirtschafts- und Meisterprüfungen in zahlreiche Ehrenämter eingebunden ist. Ebenso einmütig wurde ihre Stellvertreterin Petra Grimmer aus Bischwind gewählt, die aus einem Vollerwerbsbetrieb mit Ackerbau und Milchviehhaltung kommt.
Als Beisitzerinnen in den Kreisvorstand wurden gewählt: Melanie Meier, Stettfeld; Doris Hornung, Obersteinbach; Silke Schwarz, Ebern; Karin Zinser-Mühlfelder, Sand; Karola Sieghörtner, Pettstadt.
Namens des BBV-Kreisverbandes gratulierte stellvertretender Kreisobmann Christian von Truchseß den Damen zu ihrem blendenden Wahlergebnis.
Kreisbäuerin Cäcilie Werner zollte den Damen ihre besondere Anerkennung, die sich bisher und über viele Jahre hinweg im Kreisvorstand engagiert hatten. Eine besondere Anerkennung galt Imelda Hetterich aus Zeil, die 20 Jahre dem Gremium angehört hatte, und ferner Maria Wolfschmitt.