Trotz Schicksalsschlägen zeigte die Theatergruppe bei "Soko Vatikan - in ,schlüpferiger‘ Mission ihr Können.
Bereits im 15. Jahr befinden sich die Laienschauspieler der Theatergruppe. "No etzä fei - Bühne frei", betonte der Vorsitzende Stefan Bornschlegel bei seiner Begrüßung zur Premiere des Stückes "Soko Vatikan - in ,schlüpferiger‘ Mission" am Mittwoch.
"Die Vorbereitungen zum Theaterstück von Regina Rösch verliefen alles andere als normal. Zuerst musste sich Dieter Lohneis einer Operation unterziehen. Nur mit dem Einverständnis seines Arztes und seines Arbeitgebers darf er beim Theater mitspielen. Und dann verunglückte zehn Tage vor der Premiere auch noch mit Steffi Weberpals eine der Hauptdarstellerinnen", erzählte Bornschlegel. Für sie sprang kurzfristig die zweifache Mutter Annabell Schrenker ein. Mit nur zehn Tagen Vorbereitung und drei Proben meisterte sie bravourös und ohne Texthänger ihren Auftritt.
Schreck in den Gliedern
Trotz dieser Widrigkeiten bot die Theatergruppe ihren Besuchern wieder einen vergnüglichen Abend. Allerdings saß der Schock über den Unfall ihrer Hauptdarstellerin den Theaterspielern noch in den Gliedern und man hatte den Eindruck, dass sie dadurch nicht so ganz unbeschwert wie sonst aufspielten.
Zur Handlung: Der Frühling ist erwacht und bei den Familien Aumüller und Dürr läuft das Leben in geregelten Bahnen. Die beiden Freunde und Nachbarn Hans-Peter Aumüller, gespielt von Stefan Bornschlegel und Ernst-Wolfgang Dürr, verkörpert von Dieter Lohneis werden von ihren Ehefrauen Rosemarie (Annabell Zapf) und Irmi (Anne Zapf) liebevoll umsorgt.
Mitten im täglichen Rundum-Verwöhnpaket der Mannsbilder verbreiten Dorfratsche Ulrike Henneberger (Carolin Nüßlein) und ihre Schwester Margarete (Jana Zapf) das Gerücht, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bischof und sein Küster einziehen werden. Auf die Schnelle muss ein gebührender Empfang vorbereitet werden. Die Familien stehen singend und Fahnen schwenkend Spalier.
Doch welche Überraschung: Die Gäste fahren mit schweren Motorrädern vor. An diesem Tag wird alles anders. Die beiden Freunde mit ihrer Vorliebe für Helene Fischer prallen mit Friedhelm Bischoff (Markus Berwind) und Klaus Küster (Peter Peschel) auf harte Rocker.
Jede Nacht Party
Die machen jede Nacht zum Tag mit reichlich Alkohol und Musik von AC/DC. Die neuen Nachbarn üben eine gewisse Faszination auf sämtliche Damen des Ortes aus. Nicht nur bei den biederen Ehefrauen, auch bei den stets in rosa gekleideten "Restposten" des Dorfes, Margarete und Ulrike, stellen sich Frühlingsgefühle mit fatalen Folgen ein ...
Das Stück ist gespickt mit viel Lokalkolorit. Allerdings ist es für Nicht-Wolfsdorfer schwer, diese Pointen zu verstehen. Zum Abschluss des Abends gaben die Schauspieler wieder ein Lied zum Besten. Zur Melodie vom "Mann im Mond" von den "Prinzen" sangen sie: "Zwick mich hier und zwick mich do, wir machen unsere Männer froh. Wolfsdorf im Theaterstall, da herrschen Anstand und Moral."
Wer diesen vergnüglichen Abend nicht verpassen will, der kann sich am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juni, sowie am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juni, Restkarten an der Abendkasse besorgen.