K netzgaus Bürgermeister Stefan Paulus ist seit knapp zwölf Jahren im Amt und tritt am 15. März erneut für das Parteienbündnis Christliche Wählergemeinschaft (CWG) und SPD an. Seine Motivation: "Ich m...
K netzgaus Bürgermeister Stefan Paulus ist seit knapp zwölf Jahren im Amt und tritt am 15. März erneut für das Parteienbündnis Christliche Wählergemeinschaft (CWG) und SPD an. Seine Motivation: "Ich möchte einen Beitrag leisten, dass es den Menschen in meiner Gemeinde gut geht. Mir macht diese Aufgabe große Freude. Unsere Kommune hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut fortentwickelt. Neben all diesen Gründen würde ich einfach gerne meine erfolgreiche Arbeit hier fortsetzen."
Knetzgau wird wachsen
Die kann sich sehen lassen. Schule saniert, Seniorenheim in Knetzgau angesiedelt, Ortskern verschönert bis hin zum Dorfprojekt "Schwarzer Adler" in Westheim. Paulus war alles andere als untätig. Im Falle seiner Wiederwahl will der Verwaltungsfachwirt die Gemeinde auf das Bevölkerungswachstum vorbereiten, von dem er wegen der guten Lage und Verkehrsanbindung Knetzgaus ausgeht. Dabei stehen der Ausbau der Kindertagesstätten, intelligente (und bezahlbare) Wohnmodelle, ausreichende Pflegeplätze, Wasserver- und Abwasserentsorgung, nachhaltige Konzepte in der Verkehrsplanung sowie die Integration von Neubürgern auf seiner Agenda.
Auf die Frage, wie sich die Kommune in den nächsten zehn bis 20 Jahren verändern sollte, beschreibt Paulus seine Vision: Das Gute in Knetzgau soll erhalten bleiben und die Grundlage für weitere, kreative Projekte bilden, die gemeinschaftlich mit den Bürgern entstehen und wachsen. Dank eines Förderprogramms für Dorfprojekte gibt es umfangreiches bürgerliches Engagement und Bürgertreffs mit einem breitem Angebot für Jung und Alt. Baugebiete würden nachhaltig und flächensparend geplant. Landwirtschaft und Naturschutz seien miteinander versöhnt. Trotz Internet und sozialer Medien würden sich die Menschen in den Gasthäusern treffen und die Kinder würden - trotz schneller Internetanbindung - lieber draußen spielen. Der Straßenverkehr ist dank Mitfahrbörse, Carsharing und ÖPNV-Ausbau zurückgegangen. "Dennoch wird das Auto nicht mehr verteufelt, denn die Menschen hier sind darauf angewiesen. Güterverkehr findet auf den Schienen statt", schließt er seine Wunschvorstellung.
Kirchturmdenken ablegen
Der interkommunalen Zusammenarbeit räumt der 53-Jährige einen sehr hohen Stellenwert ein. Allerdings mache sie nur dann Sinn, wenn jede beteiligte Kommune bereit sei, das leider zu häufig praktizierte Kirchturmdenken abzulegen.
Beim Thema Kultur ist Paulus Realist: "Kultur kostet viel Geld, ist aber gut angelegt, da ein hochwertiges Kulturangebot mittlerweile ein wichtiger Standort- und auch Wirtschaftsfaktor ist." Apropos: "Wir benötigen ein weiteres Hotel im Landkreis. Mit der Realisierung des Maininformationszentrums und der damit verbundenen Anziehungskraft sehe ich gute Chancen, dies zu realisieren", gibt sich Paulus optimistisch.
Alleingelassen sieht Paulus seine Gemeinde allerdings beim Erhalt des Knetzgauer Hallenbads: "Bund und Land lassen die Kommunen bei Unterhalt und Sanierung alleine", moniert er.
Dankbar ist Paulus für die vielen engagierten Ehrenamtlichen. Leider werde das Ehrenamt durch bürokratische Hürden immer mehr "Hauptamt" und sei so oft nicht mehr leistbar.