Im Alter noch sehr reiselustig

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Maria Geisler mit ihrer Tochter Monika Foto: Heidi Amon
Maria Geisler mit ihrer Tochter Monika  Foto: Heidi Amon

Maria Geisler feierte im Forchheimer Caritasheim ihren Ehrentag.

"Ach wo, ich habe überhaupt nicht gedacht, dass ich so alt werde", staunte selbst Maria Geisler, die in einer beneidenswerten Rüstigkeit ihren 95. Geburtstag feierte. Im Caritas-Alten- und Pflegeheim in Forchheim, wo sie seit sieben Jahren lebt und wo sie sich wohlfühlt.
Und da gab es viel Besuch. Von ihrer Familie, von Verwandten und Mitbewohnern. Heimleiter Paul Schlund und das Pflegepersonal waren die ersten Gratulanten. Auch Landratsstellvertreter Edgar Büttner und Vizebürgermeister Franz Streit schauten vorbei. Einen Kartengruß schickte Pfarrer Heinz Weierstraß (SDB) von der Pfarrei Don Bosco.
"Meine Mutter ist eine sehr positive und fortschrittliche Frau, die sich gerne unterhält und das Gespräch sucht", erzählte Tochter Monika, die mit Schwiegersohn Burkhard aus Norddeutschland angereist war. Überhaupt habe ihre Mutter noch viel Spaß am Leben - auch wenn das Laufen und Hören nicht mehr so gut sind. Doch Brille braucht sie bis heute keine.
Maria Geisler weiß das Leben noch zu genießen, obwohl es auch für sie Höhen und Tiefen gab. So gab es vor zwei Jahren ein schmerzvolles Tief, als ihr Sohn verstarb. Sie ist eine Frau, die in jungen Jahren gerne einen Beruf oder ein Instrument erlernt hätte und auch in die Welt hinausgegangen wäre, was ihr durch die Kriegsjahre verwehrt war. Doch sichtlich stolz ist sie, dass sie ihren Führerschein machte, "das habe ich nie bereut". Geboren 1922 in Markgausch im Sudetenland bestimmte auch über ihr Leben der Zweite Weltkrieg. Es war 1946, Maria Geisler musste mit ihrem kleinen Sohn Manfred im Kinderwagen und dem Allternötigsten ihre Heimat verlassen und strandete im Lager in Ferberlin. Ihren Mann Karl sah sie erst wieder nach seiner Heimkehr aus dem Krieg 1949. Es folgte ein Neuanfang 1950. 1952 wurde Tochter Monika geboren. Inzwischen hat sich die Familie um fünf Enkel und fünf Urenkel vergrößert. Weiter ging ihre Lebensreise nach Reutles bei Nürnberg, bevor sie 2010 nach Forchheim ins Caritas-Altenheim zog, wo sie von Schwiegertochter Dagmar regelmäßig besucht wird. Doch in späteren Jahren war ihr das vergönnt, was in der Jugend hintenanstand: Sie unternahm viele Reisen und erlernte im hohen Alter im Pflegeheim noch das Spielen der Veeh-Harfe.
"Ich bin überaus glücklich über die vielen Glückwünsche und Geschenke" , so eine strahlende Seniorin, die sich sicher ist, dass "positives Denken und Zufriedenheit" das Rezept für ein langes Leben sind.