Am Wochenende zeigt der Heimatverein das rundum selbst inszenierte Theaterstück "Am seidenen Faden" in der Fortuna Kulturfabrik. Regisseurin Tina Meier ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen.
Theater ist bunt, vielseitig und verbindet Schauspieler und Zuschauer von Angesicht zu Angesicht. Geschichten erzählen, zum Lachen und Nachdenken anregen - das begeistert mich am Theater. Hinter den Kulissen und abseits vom Scheinwerferlicht bedeutet Theater aber auch Arbeit und Teamgeist. Das durfte ich in den letzten Monaten erfahren.
Theater ist mehr als eine Geschichte. Letztes Jahr im März reifte meine Idee, selbst ein Theaterstück zu schreiben, das auf jedes Mitglied unserer Theatergruppe des Höchstadter Heimatvereins zugeschnitten ist.
Schauspielerische Herausforderungen, alltagsrelevante Themen für Jung und Alt, einen lokalen Bezug - all das sollte es vereinen. Ich begann, Charaktere zu entwerfen, Dialoge zu schreiben und die Geschichte ineinanderzuweben. Doch wie bekommt man die Handlung auf eine Bühne?
Wie führt man die Zuschauer an die verschiedenen Schauplätze heran, während der Platz und die Möglichkeiten doch sehr begrenzt sind? Erst in einem zweiten Schritt wurde aus der Geschichte ein Theaterstück, dessen Umsetzung in den Proben gemeinsam angepasst und verfeinert wurde.
Vorfreude
"Als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe, war ich überrascht und wusste, dass etwas Tolles auf uns zukommt", erinnert sich Hansi Homburg, der Leiter der Theatergruppe. Dieses Mal spielt er Mario Frühling, dessen Marionettentheater aus der Höchstadter Innenstadt vertrieben werden soll, damit dort ein Einkaufszentrum gebaut werden kann. "Die Zuschauer erhalten Einblicke in das Leben und die Erfahrungen der Marionetten, was ich besonders spannend finde", berichtet Homburg.
Theater ist auch, in neue Rollen zu schlüpfen. Einen anderen Charakter darzustellen, bedeutet mehr als seine Worte zu sprechen. Wie würde die Figur reden, sich bewegen oder auf andere reagieren? Wie spielt man beispielsweise einen Großinvestor, der vordergründig eine weiße Weste tragen möchte, während er gleichzeitig Intrigen schmiedet?
Die 14-jährige Antonia Hubert stellt in ihrer Rolle eine Marionette dar und beschreibt das Besondere an ihrer Figur: "Ballerina entscheidet sich dafür, für ihre Ziele zu kämpfen und nicht aufzugeben. Ich habe selber schon Ballett getanzt und kann mich gut in ihre Interessen hineinversetzen."