Der Verein Miteinander - Füreinander in Neunkirchen am Brand hilft Menschen in Notlage. Und dazu zählen immer häufiger alleinstehende Senioren.
"Was würde ich nur machen, wenn es euch nicht gäbe." Das ist ein Satz, den die Vorstandsmitglieder des Vereins "Miteinander - Füreinander" aus Neunkirchen am Brand immer wieder hören. Denn der Verein hilft aktiv Menschen in einer Notlage. Und das sind oftmals alleinstehende Senioren.
"Die Idee kam eigentlich nach einem Sturm. Da fragten wir uns, was wohl eine ältere, allein stehende Dame machen soll, wenn ein Baum in ihren Garten fällt", erinnert sich der Vorsitzende Wilhelm Friedrich. Er erzählt von Gemeindeberatungen im Jahr 2006 mit der diakonischen Bezirksstelle Bamberg. Ein Thema war hier der demografische Wandel und dessen Auswirkungen auf das zukünftige Gemeindeleben. Dabei erkannten die Teilnehmer, dass es wichtig sei, eine Selbsthilfeeinrichtung zu schaffen.
Hilfe für alle Menschen
Zuerst sollten Senioren anderen Senioren helfen. Doch dann entschied man sich, dass die Hilfe für alle Menschen sein sollte. Im April 2006 wurde der Verein "Miteinander - Füreinander" gegründet. "Da haben sich gleich 30 Leute gefunden, die mitmachen", erzählt Friedrich. Der Vorsitzende lobt das Engagement der Mitglieder, die ihre unterschiedlichen Talente einbringen. Die einen renovieren, andere helfen beim Umgang mit Behörden. Peter Beckert zum Beispiel besucht regelmäßig einen Demenzkranken.
"Die Leute von damals sind natürlich jetzt auch zwölf Jahre älter. Wir brauchen unbedingt jüngere Leute, die sich mit ihren Fähigkeiten für die Gemeinschaft einbringen", sagt Wilhelm Friedrich. Jeder sei willkommen, jeder werde gebraucht. Da spielt auch die Religionszugehörigkeit keine Rolle.
Wer Hilfe braucht, kann die 09134/1680 anrufen und erreicht darüber ein Vereinsmitglied.
Am häufigsten wird eine Begleitung zum Arzt oder zum Einkauf benötigt, da am meisten Senioren Hilfe brauchen. Im vergangenen Jahr war das 184 Mal der Fall, im Jahr davor 246 Mal. Fahrten zum Arzt oder ins Krankenhaus wurden 120 Mal, im Vorjahr 191 Mal angefordert. 170 Mal wurden im letzten Jahr Erwachsene betreut, Menschen besucht oder mit Senioren spazieren gegangen.
Die Vereinsmitglieder helfen auch beim Schriftwechsel mit Institutionen, unterstützen im Haushalt, leisten technische Dienste, pflegen Garten und Gräber, führen Reparaturen aus, betreuen Kinder bei Hausaufgaben oder helfen am Computer.