Vor etwa zehn Jahren lernte Monica ihren jetzigen Lebenspartner kennen. In einem ihrer Klinikaufenthalte kam sie mit Hunden in Berührung und merkte, dass ihr dieser Kontakt guttat. "Mit einem Hund in meiner Nähe fühlte ich mich freier", sagt Monica Gomes, und mit dem Tier bei sich, war sie Menschen auch zugänglicher.
Ihre damalige Therapeutin riet ihr, einen "Begleithund" anzuschaffen. "Tyson" hieß der große zwölfjährige Hund aus dem Tierheim in Bamberg, ein Mix aus Malamut und altdeutschem Schäferhund, der bei ihr und ihrem Lebenspartner einzog. Er war für sie ein Schlüsselerlebnis: Er tat ihr gut, aber er starb schon nach sieben Monaten an einer Krankheit.
In ihrer Leidenszeit hat sich die Frau "belesen", auch hinsichtlich eines Begleithundes. Aber die Ausbildung eines Vierbeiners zum Begleithund kostet viel Geld und das hat Monica Gomes nicht. Ihre Therapeutin hatte ihr in dieser Phase geraten, sich an den Weißen Ring zu wenden. "Das fiel mir nicht leicht, aber ich habe den Schritt gewagt und mit Helmut Will, dem Außenstellenleiter des Weißen Rings im Landkreis Haßberge, telefoniert", erinnert sich Monica Gomes. Nach einem kurzen Telefonat sagte er mir zu, zwei seiner Mitarbeiter zu schicken.
Im August 2018 kam es dann zu einem ersten Gespräch mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Weißen Rings, Barbara und Jürgen Hertrampf. Monica Gomes blickt dankbar auf das Ehepaar Hertrampf und sagt: "Es war ein gutes Gespräch und zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich gleich das Gefühl, da hört mir jemand zu, ich werde verstanden - und das hat mir wahnsinnig gutgetan."
Barbara und Jürgen Hertrampf nahmen sich der Sache an, machten sich schlau über Begleithunde, sprachen mit ihrem Außenstellenleiter, telefonierten mit den betreffenden Leuten in der Bundesgeschäftsstelle des Weißen Rings in Mainz. "Auch Monica zeigte sich als Kämpferin, nahm mit anderen Behörden, unter anderem dem Bezirk Unterfranken, Kontakt auf, um nach Finanzierungsmöglichkeiten für einen Begleithund zu suchen", sagt Barbara Hertrampf.
Kurzum: Am Ende kam heraus, dass die Anschaffung und Ausbildung eines Begleithundes für Monica Gomes zum größten Teil vom Weißen Ring mit einer stolzen Summe übernommen werden; auch der Bezirk Unterfranken beteiligte sich mit einem ansehnlichen Betrag.
"Als mir das Bärbel und Jürgen Hertrampf mitteilten, konnte ich es gar nicht glauben. Ich war und bin den Hertrampfs und dem Weißen Ring unendlich dankbar, weil ich sicher bin, dass ich mit dem Tier, bei dessen Ausbildung ich schon mehrmals dabei sein durfte, ein wohl wieder selbstbestimmteres Leben führen kann; daran glaube ich fest", unterstreicht Monica Gomes. Bei dieser Aussage ist auch Jürgen Hertrampf gerührt. "So etwas bestätigt mich und meine Frau, dass unsere ehrenamtliche Arbeit beim Weißen Ring wichtig ist", sagt er.
Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ihre "Königspudeldame" mit Namen "Kimi" mithilfe eines Hundetrainers voll einsatzfähig ist, aber das ist absehbar. "Wenn ich ehrlich bin, dachte ich nicht, dass der Weiße Ring so effektiv helfen kann", sagt Monica Gomes. Sie freut sich, den Schritt in Richtung dieser Hilfsorganisation getan zu haben. "Ja", sagt die 43-Jährige zum Schluss des Gesprächs: "Zwischen Bärbel, Jürgen und mir hat sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt." hw