Hoffen auf Normalität

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Melanie Dippold und Jürgen Ziegler von der Kreisjugendarbeit hoffen, in diesem Jahr wieder die Kisten für möglichst viele Aktionen vollpacken zu können.
Melanie Dippold und Jürgen Ziegler von der Kreisjugendarbeit hoffen, in diesem Jahr wieder die Kisten für möglichst viele Aktionen vollpacken zu können.
Archiv/Dagmar Besand

Jugendhilfe  Die Mitarbeiter der Kreisjugendarbeit hoffen, den jungen Leuten trotz Corona ein abwechslungsreiches Angebot unterbreiten zu können.

Die Jugendarbeit im Landkreis Kulmbach steht vor großen Herausforderungen. Das machte Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler in der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses deutlich. Aufgabe sei, die jungen Leute nach Corona wieder in den Vereinen zu aktivieren. Daher wolle man mit dem Jahresprogramm 2022 nicht nur kreativ, sondern vor allem präsent sein.

Die Landkreisjugendarbeit, der Kreisjugendring und das Kinder- und Jugendkulturzentrum "Alte Spinnerei am Bahnhof" hätten trotz aller coronabedingten Widrigkeiten auch 2021 ihren Teil zur Sicherstellung, Aufrechterhaltung und zum weiteren bedürfnisorientierten Ausbau der sozialen Infrastruktur des Landkreises Kulmbach beigetragen, meinte Ziegler. Neu hinzugekommen sei das Bundesprojekt "Partnerschaft für Demokratie".

Der Kreisjugendpfleger stellte fest, dass bereits das Jahr 2020 eine sehr große Herausforderung gewesen sei. Mit großer Kreativität, beträchtlicher Flexibilität und mit noch mehr Engagement sei es gelungen, die schwierigen Aufgaben bestmöglich zu bewältigen.

Viel Verunsicherung spürbar

"Aus der Perspektive der Kinder- und Jugendarbeit war das Jahr 2021 von starker Verunsicherung, erhöhter Achtsamkeit, starken Beeinträchtigungen, vielen Vorsichtsmaßnahmen und zahlreichen Einschränkungen geprägt", fuhr Ziegler fort. Sobald es aber erlaubt gewesen sei, habe man versucht, im Rahmen der Möglichkeiten und mit den denkbar höchsten hygienischen Sicherheitsvorkehrungen aktiv zu werden. "Eines wurde besonders deutlich: Familien sehnten sich nach außerschulischen Freizeitangeboten. Sie sehnten sich danach, mit Freunden, Gleichaltrigen und Gleichgesinnten etwas zu unternehmen und zu erleben, wobei einfach nur der Spaß und die Freude am gemeinsamen Tun im Mittelpunkt stehen sollten.

Immer wieder musste die Kinder- und Jugendarbeit Ziegler zufolge mit kleineren und größeren Einschränkungen zurechtkommen. "Oftmals mussten geplante Aktionen wieder abgesagt oder umgeplant und den Möglichkeiten angepasst werden." Dies habe die Aktiven in der Jugendarbeit enorm gefordert.

Was das Jahresprogramm 2022 angeht, so könnten die geplanten Events nur stattfinden, wenn es das aktuelle Infektionsgeschehen zulasse. Sofern möglich, würden die einzelnen Angebote den Gegebenheiten angepasst, das heißt mit weniger Teilnehmer und auch virtuellen Veranstaltungen zu Hause. "Das kann jedoch auch bedeuten, dass einzelne Aktionen ersatzlos gestrichen werden müssen."

Zu den Veranstaltungen zählen der autofreie Sonntag des Landkreises Kulmbach am 22. Mai, das Family-Fun-Festival am 11. September und die Kinderkreativtage vom 2. bis 3. November.

Landrat Klaus Peter Söllner hob hervor, dass sich die Landkreisjugendarbeit auch gesellschaftlich relevanten Themen gestellt habe. "Es waren schwierige Zeiten. Herzlichen Dank, dass ihr durchgehalten habt."

Leseprojekt kommt an

Über das Projekt "Mentor - die Leselernhelfer" berichtete Heike Söllner. Sie sprach von einer Erfolgsgeschichte im Landkreis, denn aktuell freuten sich knapp 60 Lesekinder, wöchentlich von ihren Mentoren betreut zu werden und das ehrenamtlich. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Schüler mit der Lesehilfe selbstbewusster werden. Ziel ist es laut Heike Söllner, das Angebot dauerhaft zu unterbreiten. Von Schulamtsdirektorin Kerstin Zapf kam ein Lob: "Ich hätte nicht, dass es so erfreulich ist." Auch Landrat Klaus Peter Söllner war voll des Lobes: "Es ist ein gutes Projekt, dass ich persönlich für eminent wichtig halte."

Demokratie fördern

Nicole Neuber und Franziska Schleupner informierten den Jugendhilfeausschuss sehr ausführlich über das Bundesprogramm "Demokratie Leben". Dieses fuße auf den drei Säulen Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen.

Konkret geht es um eine Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Kulmbach. Dazu wird eine finanzielle und beratende Unterstützung von Projekten auf kommunaler Ebene gewährt.