Mit viel Herz und Tablet helfen

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Der Kontakt zu den vertrauten Familienmitgliedern ist wichtig – das Tablet hilft ein wenig.
Der Kontakt zu den vertrauten Familienmitgliedern ist wichtig – das Tablet hilft ein wenig.
Foto: Hollederer

Geriatrische Patienten im Wald­kranken­haus halten in Coronazeiten Kontakt zu ihrer Familie. Es gibt begleitende Videocalls für Patienten des Geriatrie-Zentrums Erlangen. Ein spezielles Kommunikations­team hilft bei diesem „Herzens­projekt“.

Eine ältere Dame ist gerade Patientin im Geriatrie-Zentrum Erlangen . Vor kurzem ist sie in ihrer Wohnung gestürzt und wird nun im Malteser Wald­kranken­haus in Erlangen wieder für ihr Zuhause rehabilitiert und fit gemacht. Normalerweise würde die 87-jährige Rentnerin , die mit ihrem Ehe­mann in Pommersfelden wohnt, täglich Besuch an ihrem Kranken­bett bekommen. Denn ihre Familie kümmert sich sehr und unterstützt das Ehe­paar auch zu Haus bei den alltäglichen Aufgaben.

Besuchs­verbot trifft manche hart

Doch in Coronazeiten gibt es im Wald­kranken­haus - wie auch in allen anderen Krankenhäusern - strenge Hygiene­vorschriften und seit Wochen wieder ein Besuchs­verbot, um die Patienten vor dem Coronavirus zu schützen.

Für jüngere Patienten ist es mit den modernen Kommunikations­mitteln, wie Handy , Laptop & Co, trotzdem möglich Kontakt zu halten. Aber was machen ältere Patienten , die mit der modernen Technik nicht vertraut sind? Die benannte Patientin aus Pommersfelden ist zudem schwerhörig, so dass auch das normale Telefon für sie zur Kontakt­aufnahme nicht wirklich brauch­bar ist. Doch wie wesentlich es für Patienten und deren Angehörige ist, sich sehen und austauschen zu können, weiß Karl-Günter Gaßmann, Chef­arzt des Geriatrie-Zentrums Erlangen : „Nähe und Kontakt zu vertrauten Menschen beeinflussen den Genesungsprozess positiv. Und für ältere Patienten ist dies noch einmal wichtiger.“

Als die Anzahl der Corona-Erkrankungen stetig anstieg und deutlich wurde, wie lange die Pandemie wellenförmig andauern wird, wurde ihm schnell bewusst: Ein Kommunikations­konzept für seine geriatrischen Patienten ist für diese Zeit enorm wichtig. Nun machen sich täglich seine beiden Mitarbeiterinnen Belinda Maurer und Bianca Weyermann mit Tablet und viel Herz als „Kommunikations­begleiterinnen“ auf den Weg, um den Patienten den Kontakt und den Austausch mit den Angehörigen zu ermöglichen.

Die Pommersfeldenerin konnte mit Unterstützung von Belinda einen Videocall mit ihrer Familie führen und ihre Tochter wiedersehen, ihren Mann, ihr Enkel­kind und sogar ihren Urenkel.

Allein der Anblick ihrer Lieben und das Winken aus dem Wohnzimmer daheim ließ die Patientin aufblühen. Ihre große Freude war zu sehen und zu spüren - nicht nur für die Familie war dies ein sehr emotionaler Moment. Eine Wiederholung hat sie sich natürlich gewünscht – gleich nachdem ihre Angehörigen sich verabschiedet hatten.