„Bei diesen Projekten habe ich gelernt, Leute zusammenzubringen, mit Behörden, Gewerkschaften und Versicherungen zu arbeiten und Interessen zu vertreten“, erzählte er. Diese Erfahrung werde ihm sicher auch in seinem neuen Ehrenamt viel nützen, denn auch hier will er der Mittler zwischen Betroffenen und der Stadt sein. Gerade Eltern, deren Kind mit einer Behinderung geboren wird, seien oft überfordert und wüssten nicht, wohin sie sich wenden können. Auf diese Menschen möchte Weiler zugehen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Aber das Telefon funktioniert ja in beide Richtungen“, betont er, „ich hoffe also, dass Hilfesuchende sich auch an mich wenden.“ Hierfür werde die Stadt bald Sprechzeiten bekanntgeben, zu denen der Behindertenbeauftragte erreichbar sein wird.
Wichtig ist Weiler auch das Thema Inklusion, das auch der Schwerpunkt seines Vorgängers war. „Je älter die Leute werden, desto unsicherer werden sie im Umgang mit behinderten Menschen “, weiß Weiler aus Erfahrung zu berichten. „Als mein Sohn im Kindergarten war, gab es in der integrativen Gruppe überhaupt keine Probleme , er hat einfach dazugehört, genau wie alle anderen. Die Kinder haben ihn überhaupt nicht anders behandelt oder hatten irgendwelche Bedenken.“
Je älter sein Sohn, und somit sein Umfeld, wurde, desto schwieriger wurde das Thema Inklusion. Erwachsene wüssten oft nicht, wie sie mit ihm umgehen sollten oder behandelten ihn wie ein kleines Kind, obwohl er 30 Jahre alt ist. Man müsse einfach ganz normal mit ihm umgehen, dann sei alles gut. Aber das verstünden viele leider noch nicht.
Weiler möchte das ändern: „Ich wünsche mir, dass mehr Austausch stattfindet zwischen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung. Wenn zum Beispiel die Lebenshilfe einen Ausflug zum Weihnachtsmarkt macht, dann sollte man auch Menschen ohne Behinderung einladen und gemeinsam als Gruppe gehen.“
Wer das Beratungsangebot des Behindertenbeauftragten nutzen möchte, erreicht ihn per Mail an behindertenbeauftragter@herzogenaurach.de. Die individuelle Beratung von behinderten Menschen (z.B. Grad der Behinderung, Pflegestufen usw.) kann dagegen nicht von ihm geleistet werden. Alfons Weiler gibt aber gerne Auskunft, wohin man sich wenden kann.