Antonia I. eröffnet den „Karpfenmarktplatz“

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Mit Neustadts Bürgermeisterin Heike Gareis (rechts) präsentierte die Aischgründer Karpfenkönigin Antonia I. als eine von vielfältigen Spezialitäten leckere gebackene Karpfen.
Mit Neustadts Bürgermeisterin Heike Gareis (rechts) präsentierte die Aischgründer Karpfenkönigin Antonia I. als eine von vielfältigen Spezialitäten leckere gebackene Karpfen.
Harald J. Munzinger

Wenn Brauchtumspflege und Kulinarik zusammentreffen und sich der Altstadtkern in eine große gastliche Stube mit verlockenden Düften verwandelt, wird in Neustadt der Start in die Karpfensaison gefeiert. Dies geschieht stets mit einem der beliebten Themenmärkte: dem „Karpfenmarktplatz“.

Eröffnet wurde dieser nun von der neuen Aischgründer Karpfenkönigin Antonia I. mit der ersten Amtshandlung nach der Krönung vor einer Woche. Dass sie diese nach Neustadt führte, freute sie besonders, ist sie – in Schornweisach aufgewachsen und heute in Höchstadt lebend – mit Neustadt eng verbunden.

Mit Karpfenkönigin Antonia

Dümmler hieß Dritte Bürgermeisterin Heike Gareis viele Besucher willkommen, denen sie Karpfengenüsse in vielfältigen Facetten und damit ein „Erlebnis für alle Sinne“ versprechen konnte. Schließlich wurde der von ihr als „ein Stück Kultur und Geschichte des Aischgrundes“ gewürdigte Fisch sowohl traditionell gebacken wie auch als Knusper oder Burger, süß-sauer oder mit rotem Curry, als Krusties und schließlich auch als „Küchle“ serviert.

Dies und die besondere Atmosphäre der Altstadtkulisse lockte auch wieder Antonias Amtsvorgängerin Svenja I. nach Neustadt, wo sie den Markt einige Jahre lang eröffnet und dabei gerne darauf verwiesen hatte, dass der Karpfen mit viel Eiweiß und wertvollen Omega-3-Fettsäuren auch ein gesundes Genussmittel sei.

Bürgermeisterin Gareis ging auf die Geschichte des Karpfens ein, der seit über 1200 Jahre im Aischgrund gezüchtet werde – ursprünglich von Benediktinermönchen. Heute sorgen hier über 7000 Karpfenteiche für eine europaweit einzigartige Kulturlandschaft.

Der Karpfen sei „für den Aischgrund nicht nur Wirtschaftsgut und Genussmittel , sondern auch Identität und gelebte Tradition“. Mit Veranstaltungen wie dem Karpfenmarktplatz zeige man, „wie lebendig und zeitgemäß unsere Geschichte sein kann – genussvoll, vielfältig und gemeinschaftlich“.

Wie klein der Karpfen ist, der drei Jahre im Weiher verbringt, ehe er die Schlachtreife erreicht, konnte in einem Schaubecken bewundert werden. Diese Aktion war verbunden mit Gewinnchancen bei der richtigen Angabe der Anzahl der Winzlinge, Kinder konnten ihre Fantasie beim Ausmalen von Karpfenvordrucken walten und Schachfreunde auf einem „Karpfenbrett“ die Figuren rücken lassen.

Schließlich war alles über die Geschichte des „Aischgründers“ im einmaligen Karpfenmuseum zu erfahren. Auch, was es mit dessen Saison in den Monaten mit „R“ auf sich hat: entstanden wohl aus der Schwierigkeit, die empfindlichen Fische im Sommer lebend zu transportieren. Harald J. Munzinger