Mit der Frage: "Ist ein Obst- und Gartenbauverein noch zeitgemäß und wozu dient er?" eröffnete die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Königsberg, Si...
Mit der Frage: "Ist ein Obst- und Gartenbauverein noch zeitgemäß und wozu dient er?" eröffnete die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Königsberg, Simone Engelmann, die Jahresversammlung. Sie hatte dafür nur eine Antwort, die sie in ein chinesisches Sprichwort verpackte: "Wenn Du nur zwei Gulden hast, dann kaufe mit dem einen ein Brot, mit dem anderen eine Blume."
Brot sei die Nahrung des Körpers, die Blume die Nahrung für Seele und Herz. Die Schönheit der Blumen und der Natur nähre die Seele des Menschen - mache die Menschen also erst ihre Naturverbundenheit zu vollständigen Menschen? Dies sei doch ein Grund zum Engagement für die Natur, meinte die Vorsitzende. "Wenn morgen die Welt untergeht, dann lasst uns noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen," ermahnte schon Martin Luther die Gläubigen.
Die Vorfahren hätten auch trotz wirtschaftlich schlechter Zeiten für die nächste Generation Bäume gepflanzt und die Nachkommen genössen heute das Obst der damals angelegten Streuobstwiesen, die Schatten spendenden Bäume in der Altstadt von Königsberg und die umliegenden Wälder im Naturschutzgebiet. Der Gartenbauverein Königsberg sieht sich, wie in der Sitzung deutlich wurde, in dieser Tradition stehend und möchte dieses Kulturerbe weiterführen mit vielen Baum- und Strauchpflanzungen. Um Naturwissen und Naturbewusstsein zu fördern, würden viele Kurse in Zusammenarbeit mit dem Volksbildungswerk (VBW) Königsberg angeboten. Außerdem förderten schöne Gartenausflüge und -feste wie etwa der "Blick über den Gartenzaun" den Wissensaustausch unter den Mitgliedern, machte die Vorsitzende weiterhin klar.
Außerdem hat der Verein einige Rosen- und Blumenbeete angelegt, die von Vereinsmitgliedern gepflegt werden. Diejenigen, die sich hier engagieren, erhielten ein Buchgeschenk und ausdrücklichen Dank für ihren Einsatz. Als sehr erfreulich wertete Engelmann die Tatsache, dass sich für den Verein immer mehr Mitbürger begeistern lassen und auch zur Wahl für den Vorstand aufstellen lassen. Bei der Nachwahl, die wegen Ausscheidens des Zweiten Vorsitzenden und der Kassiererin krankheitsbedingt nötig war, konnten für den Posten des Zweiten Vorsitzenden Monika Koch, als Kassier Petra Bauer, in den erweiterten Vorstand Andreas Konrad und Gabi Rambacher und als Zweiter Kassenprüfer Gerhard Hölzer gewonnen werden.
Bürgermeister Claus Bittenbrünn erfreute den Verein mit seiner Anwesenheit, und da nutzten die Vereinsaktiven gleich im Anschluss die Möglichkeit, mit ihm Ideen, Visionen und Wünsche der Mitglieder auf Verschönerung von Königsberg zu besprechen. So erklärte Bittenbrünn, dass die Friedhofsmauer demnächst saniert wird, leider auch der Torbogen einer Sanierung bedürfe und erst dann die beiden Blumenbeete vor der Friedhofsmauer begrünt werden könnten.
Darauf wartet der Verein gerne, erklärten die Funktionäre, denn die Verschönerung der Durchfahrtsstraße von Haßfurt nach Hofheim liegt dem Verein sehr am Herzen, und dazu gehört optisch auch der Friedhofseingang. Bürgermeister Bittenbrünn stellte dem Verein Besprechungstermine mit Ortsbegehung in Aussicht, und der Vereinsvorstand freut sich auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Umsetzen von Verschönerungsideen.