Konzert Erlanger Stadtkapelle und der Singkreis Hessdorf boten den 400 Zuhörern in der ausverkauften Seebachgrundhalle Melodien, die jeder kennt.
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Hannberg — Es waren die "Hits" aus der Welt der Oper, die berühmtesten Arien, die bekanntesten Chöre - Melodien, die jeder kennt. Der Singkreis Hessdorf hatte aus Anlass des 700-jährigen Ortsbestehens zum Konzert in die Seebachgrundhalle eingeladen. Dass dies ein besonders Ereignis wird, erahnten offensichtlich viele Musikfreunde aus der Region, denn die 400 Plätze waren ausverkauft.
Darüber freute sich bei der Eröffnung ganz besonders Emilie Meier, die Vorsitzende des Hessdorfer Singkreises. Dass sie und ihr mit vielen Preisen ausgezeichneter Ehemann, Chordirektor Manfred Meier (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände), Kopf, Herz und noch viel mehr für den Singkreis sind, ist bekannt. Für ihr Konzert hatten sie die Erlanger Stadtkapelle (Leitung Norbert Folk), die Sopranistin Eva-Maria Helbig und den Bariton Thomas Hamberger verpflichtet.
Werner Dörmann begleitete die Solisten am Klavier und Rainer Kretschmann vom Bayerischen Rundfunk führte humorvoll durchs Programm.
Loblied vom Bürgermeister
Der Schirmherr, Hessdorfs Bürgermeister Horst Rehder, weiß, was er an "seinem" Singkreis hat. "Eine Feuerwehr und einen Fußballverein hat jede Gemeinde. Einen solchen Chor aber nicht", lobte er. Eine Gemeinde sei ein Gebilde mit vielen Verflechtungen, einer Geschichte und kulturellem Leben. Der Verein sei ein Bindeglied und das Konzert ein Brückenschlag zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
"Was gleicht wohl auf Erden dem Sängervergnügen" könnte man - leicht abgewandelt - mit dem "Jägerchor" aus dem "Freischütz" sagen. Denn mit diesem Werk von Carl Maria von Weber eröffnete mit Hörnern und Trompeten die Stadtkapelle sehr rhythmisch den Abend.
Gewaltig wirkten Stadtkapelle und der fast 80 Mann starke Chor auf der Bühne. Der Musikgenuss stand der Optik nicht nach. Kam der Singkreis mit dem "Abendchor" aus dem "Nachtlager von Granada" noch recht sanft daher, so änderte sich die Stimmung mit dem solistischen Auftritt von Eva-Maria Helbig. Sinnlich-lockend mit schillerndem Sopran sang sie die Arie "Nun eilt herbei" aus den "Lustigen Weibern von Windsor". Ein echtes Kontrastprogramm hatten die Meiers zusammengestellt. Denn mit dem nachfolgenden Brautchor aus Wagners "Lohengrin" beschwor der Singkreis die hohe Macht der Liebe und Treue.
"Triumphmarsch" aus "Aida"
So abwechslungsreich ging es weiter: Der Rosenheimer Bassbariton Thomas Hamberger überzeugte mit dem unentschlossenen Schulmeister aus dem "Wildschütz". Glorios mit durchdringenden Trompeten schallte der "Triumphmarsch" aus "Aida" durch die Halle, den Kapelle und Singkreis gemeinsam anstimmten.
Noch viele weltbekannte Stücke aus deutschen und italienischen Opern erklangen im Verlauf des Abends. Mit dem "Gefangenenchor" aus der Oper "Nabucco", fast schon ein Ohrwurm, endete das Jubiläumskonzert grandios.