Henry Schramm stärkt den Bauern den Rücken

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Henry Schramm
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Bei der Kreisversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landgasthof Detsch in Haig hatte man Bezirkstagspräsident Henry Schramm zu Gast. Geduldig hörte sich dieser die Sorgen und Nöte, vorge...

Bei der Kreisversammlung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landgasthof Detsch in Haig hatte man Bezirkstagspräsident Henry Schramm zu Gast. Geduldig hörte sich dieser die Sorgen und Nöte, vorgetragen von BBV-Kreisobmann Erwin Schwarz, an. Dieser beklagte unter anderem, dass sich Bezirksräte zu wenig bei BBV-Veranstaltungen blicken lassen würden. Es sei schade, dass die Bevölkerung nicht mehr Verständnis für die Arbeit der Landwirte aufbringe. Nur noch 1,5 Prozent der Bevölkerung haben direkt mit der Landwirtschaft zu tun, dagegen wissen 90 Prozent der Bevölkerung besser als die Bauern, wie Landwirtschaft geht. Dies habe auch das Volksbegehren über die Artenvielfalt gezeigt. Unter dem Schlagwort "Rettet die Bienen" habe man viele Bürger aufgeschreckt und die Emotionen hochgeschraubt und Sachargumente hintenangestellt. Der BBV-Kreisverband hatte jedem Bürger eine Patenschaft für eine Fläche von 100 Quadratmetern für 50 Euro angeboten, die als Blühfläche bestellt werde. Hier zeigte sich mit bisher 13 Bürgern die Diskrepanz zwischen Taten, Handeln und konstruktiver Kritik. Das sei sehr enttäuschend. Anhand einer Videodarstellung zeigte Schwarz auf, wie in sozialen Medien teils völlig aus der Luft gegriffen über Bauern als Umwelt- und Luftverschmutzer hergezogen werden.

"Wir brauchen unsere Bauern!" Unter diese Schlagzeile stellte der neue Beirkstagspräsident Henry Schramm seine Ausführungen und machte deutlich, dass das Verbraucherverhalten oftmals konträr zu dem laufe, was eigentlich ständig gefordert werde. Wenn man Biolandwirte will, müsse man auch Bioprodukte bezahlen wollen, meinte er. Und nannte als Beispiel, dass man regionale Produkte fordere, aber im Supermarkt Fleisch und Wurst in Plastikverpackung kaufe, weil es billig angeboten werde.

In Oberfranken gebe es circa 9000 landwirtschaftliche Betriebe, die eine Wertschöpfung von circa 340 Millionen Euro erwirtschafte. Die Landwirtschaft bezeichnet der Bezirkstagspräsident als eine Schlüsselbranche der Wirtschaft im 21. Jahrhundert. Kritisch ging der Redner auf die Entwicklung von Erneuerbaren Energien in der Region ein. So würden große Flächen für Photovoltaikanlagen und für Windräder versiegelt, wenn er dagegen nach Oberbayern fahre, sehe man solche Energieanlagen nicht.

Bürgermeister Rainer Detsch (Stockheim) appellierte an ein gutes Miteinander mit den Landwirten. Jeder sollte wissen, was er an den Bauern haben und deshalb erbitte er respektvollen Umgang mit dem Berufsstand. In der Gemeinde Stockheim gebe es einige engagierte Landwirte, die auch am Gemeinwohl ihr Interesse zeigen würden. Landratsstellvertreter Gerhard Wunder entbot die Grüße von Landrat Klaus Löffler. Der Landkreis Kronach stehe zu seinen Landwirten und er dankte im Namen des Landkreises für ihr Engagement. eh