Die CSU veranstaltete ein digitales Bürgergespräch. Die Pandemie und die Zukunft des Eberner Krankenhauses standen dabei im Blickpunkt. Landtagsabgeordneter Steffen Vogel kritisierte die Impfstoffverteilung.
Die Wirtshausatmosphäre fehlte zwar beim digitalen „Jetzt red i“ der CSU Haßberge am Mittwoch, dennoch stand die Online-Veranstaltung dem Original in nichts nach. Knapp 100 Teilnehmer hieß der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Steffen Vogel willkommen und beantwortete über drei Stunden die Fragen der Zuseher zusammen mit der Bundestagsabgeordneten und Staatsministerin Dorothee Bär und Landrat Wilhelm Schneider .
Ein großes Thema war natürlich die Pandemie. „Stinksauer“ zeigte sich der Teilnehmer Wolfgang Kaiser , der der Bundes- und Staatsregierung organisatorisches Versagen vorwarf und die Aufrüstung der Gesundheitsämter forderte. Jürgen Schorn, der ein Fitnessstudio betreibt, beschrieb seine Verunsicherung in Sachen Wiedereröffnung. Obwohl diese Ministerpräsident Markus Söder angekündigt habe, könne das Landratsamt keine Genehmigung erteilen, weil noch kein Gesetzestext vorliege.
Die Inhaberin einer Tagespflegeeinrichtung, Bianca Schad, prangerte die Ungerechtigkeit einiger Corona-Regeln an. So dürften sich nach den geltenden Bestimmungen Personen im gewissen Rahmen treffen, aber in der Pflegeeinrichtung müsse trotz Maske immer 1,5 Meter Abstand zwischen den Personen gehalten werden – und das, obwohl alle Gäste geimpft sind. Dadurch seien nicht einmal normale Gespräche möglich, so Schad, denn einige Senioren hörten so schlecht, dass der Mindestabstand eine Unterhaltung unmöglich mache. Auch gemeinsame Beschäftigungen wie Gesellschaftsspiele seien nicht möglich.
Steffen Vogel stimmte in Sachen Tagespflege der Teilnehmerin zu, dass die Regelung unverständlich sei, und sicherte eine Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Ministerium zu, um eine Lösung zu finden. Unabhängig davon sieht der Landtagsabgeordnete eine Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen an die niedergelassenen Ärzte. Jeder Arzt bekomme zwar die gleiche Menge, aber ländliche Regionen wie der Landkreis Haßberge mit einer geringeren Ärztedichte seien davon benachteiligt. „Hier muss es einen Ausgleich geben“, fordert Vogel und verband diese mit der Erhöhung der Impfstoffverteilung an die Impfzentren , damit jeder Landkreis die gleiche Chance habe, schnell die Bevölkerung zu versorgen. Eine Allianz der betroffenen Landkreise in Bayern sei bereits gebildet und die Thematik auch schon in der Landtagsfraktion angesprochen worden.
Neues Programm
Dorothee Bär erwähnte die bessere Nachverfolgbarkeit der Kontaktpersonen mit einem neuen Programm, das die Gesundheitsämter bekommen. Landrat Wilhelm Schneider ergänzte, dass es hier ein Schnittstellenproblem gebe. Per Hand müssten mühsam die Daten von dem alten in das neue System übertragen werden. Aber selbst bei Inzidenzwerten von über 300 sei im Landkreis Haßberge die Nachverfolgung gewährleistet worden, auch wenn es eine große Herausforderung war, so der Landrat .
"Die Umstrukturierung im Krankenhaus Ebern ist ebenfalls ein Thema", "Umnutzung", der FT macht sich den Werbesprech der Politiker zu eigen, statt das zu hinterfragen! Ich möchte für 42 Euro Abo-Gebühr nicht auch noch von der Zeitung ver*scht werden!