Roter Teppich für die moderne Kunst: diesmal zum Thema „Nacht“

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Jügen Hochmuth vor einer seiner Skulpturen.
Jügen Hochmuth vor einer seiner Skulpturen.
Werner Tögel an einem Nachtbild.
Werner Tögel an einem Nachtbild.
Eleonore Schmidts-Stumpf

Die Galerie im Saal öffnete mit einer sehenswerten Kunstausstellung wieder ihre Pforten. Mit Bildern von Jürgen Hochmuth und Werner Tögel sowie Skulpturen von Jürgen Hochmuth zum Thema „Nacht“ ist es den Galeristen Eleonore Schmidts-Stumpf und Egon Stumpf erneut gelungen, der modernen Kunst einen roten Teppich auszulegen. Und die Kunstfamilie aus der Region kam zahlreich.

Jürgen Hochmuth konzentriert sich auf die Dunkelheit der Nacht, die er mit grauen Farbabstufungen, vermengt mit dunklen Grüntönen und gelegentlichen blauen Einschüben ausdrückt, und immer wieder taucht ein letztes Lebenszeichen als roter Farbfleck auf.

Er beschäftigt sich seit mehreren Jahrzehnten mit dem Thema Haus und konnte in dieser Ausstellung einen Überblick über sein künstlerisches Tun der vergangenen 20 Jahre einbringen. Der Betrachter bekommt dadurch einen Überblick und ist in der Lage, einen Entwicklungsstrang herauszufiltern.

Werner Tögel besticht erneut mit seinem fesselnden Spiel zwischen realer Wiedergabe und abstrakter Pointierung in seinen Stadtimpressionen. Die blendenden Lichter in den Hauptstraßen der Metropolen NY und London, aber auch Straßenzüge aus Schweinfurt und die Reflexionen in den nassen Pflastern und auf den polierten Autolacken spielen ein flirrendes Lichterspektakel, die die Nacht zum Tag machen.

„Wir suchen heute nicht mehr die Besinnlichkeit und Ruhe der Nacht, wie sie Rilke in seinen Gedichten zum Ausdruck bringt, sondern fliehen aus der Hektik des Tages in die überblendete Hektik der Nacht. Wir entkommen nicht mehr dem Getöse unserer Sinne (Rilke), sondern sind gefangen in der unausweichlichen Oberfläche der erleuchteten Schaufenster, der Fernseher und der Handys. Wir genießen all diese Spektakel, und wenn die Nacht immer ein Synonym für den Tod war, so können wir uns die Illusion gönnen, diesem zu entkommen.“ Das sind, so die Galeristen , die Gedanken hinter den gezeigten Werken. „Alles in allem eine Kunstschau, die nachdenklich machen kann, aber auch höchsten künstlerischen Genuss durch die ästhetische Präsentation bietet.“

Als Highlight trat bei der Vernissage die Gruppe „Staircaseblues“ mit Ute Jeutter und Hayko Spittel aus Frankfurt auf und fesselte die Besucher mit ausdrucksstarkem Blues. Die Besucher dankten dem Duo mit lang anhaltendem Applaus. red