Für die Entsorgung von Inkontinenzabfällen wird im Landkreis Haßberge die Bereitstellung einer kostenpflichtigen "Inkontinenztonne" angeboten, für die...
Für die Entsorgung von Inkontinenzabfällen wird im Landkreis Haßberge die Bereitstellung einer kostenpflichtigen "Inkontinenztonne" angeboten, für die der Landkreis Haßberge jährlich nur 60 Euro verlangt statt der üblichen 150 Euro. Der Gemeinderat Ebelsbach hatte sich nun mit einem Antrag zu befassen, dass auch die Bereitstellungsgebühr von 60 Euro durch die Gemeinde übernommen wird. Dies wurde bei drei Gegenstimmen so beschlossen.
Patricia Mück ( SPD ) hatte dazu einen Antrag gestellt und ihn damit begründet, dass pflegebedürftige Personen ohnehin viele Kosten durch Umbauten und Medikamente sowie andere Erfordernisse zu tragen haben und sich die Familien über jede Zugabe freuen. Bürgermeister Martin Horn ( SPD ) wies darauf hin, dass diese Tonne schon subventioniert werde. Aus diesem Grund sieht er den Antrag etwas "zwiespältig". Eine solche zusätzliche Leistung durch die Gemeinde sei eine "freiwillige Sache", und man wisse nicht, wie sich die finanzielle Situation der Gemeinde entwickle. Bei Problemen kämen solche freiwilligen Leistungen als erste auf den Prüfstand. Die verbleibenden Kosten von 60 Euro sollte sich eigentlich jeder leisten können, meinte der Bürgermeister.
Zum Antrag entspannte sich eine rege Diskussion , in der fast jeder Gemeinderat einen Beitrag einbrachte. Es gab befürwortende und kritische Stimmen. Einige Räte gaben zu bedenken, dass pflegebedürftig nicht gleichzeitig bedeuten müsse, dass jemand arm sei. Die Befürworter argumentierten, dass es Leute gebe, die sich weitere Ausgaben nicht leisten könnten. "Wir entscheiden über Hunderttausende von Euro sehr schnell, und es wäre ein Armutszeugnis, wenn wir uns dies nicht leisten könnten", hieß es zum Beispiel.
Laut Verwaltung gibt es aktuell in der Gemeinde 14 Inkontinenzpatienten. Das heißt, für die Gemeinde fielen bei einer positiven Entscheidung 840 Euro im Jahr an. Bei drei Gegenstimmen kam es zu folgendem Beschluss: Die Gemeinde Ebelsbach übernimmt auf Antrag des Betroffenen und nach Vorlage der Rechnung des Abfallwirtschaftsbetriebes die Gesamtkosten von jährlich 60 Euro für die Inkontinenztonne.
Rücktritt
Das Gremium hatte sich mit dem Antrag von Markus Reinwand ( CSU ) zu befassen, der schriftlich um Entbindung aus seiner Funktion als Gemeinderat gebeten hatte. "Ich finde dies schade, denn es spiegelte den Wählerwillen wieder", meinte Bürgermeister Martin Horn . In seiner Eigenschaft als Bürgermeister habe er, so Horn, keine Probleme mit gegenteiligen Meinungen, und "es hat natürlich so manche Auseinandersetzung gegeben, und wir waren auch nicht immer einer Meinung. Dabei schätze ich an Markus Reinwand sehr, dass man nach einer solchen Aussprache wieder erhobenen Hauptes miteinander reden konnte." Auf der Liste der CSU ist Georg Engel der Nachrücker für Markus Reinwand.