„Die Wirtschaft steht am Scheideweg“

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Laut Auskunft des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (Theres; CSU) besuchte kürzlich eine Gruppe von CSU-Landtagsabgeordneten die Firma Holzbau Vogel...

Laut Auskunft des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel (Theres; CSU ) besuchte kürzlich eine Gruppe von CSU-Landtagsabgeordneten die Firma Holzbau Vogel in Obertheres, um sich über die Probleme des Handwerks zu informieren. „Die Firma Holzvogel baut mit etwa 45 Arbeitern 15 bis 20 Häuser in Holzbauweise im Jahr“, berichtete der Geschäftsführer Wolfgang Vogel (nicht verwandt mit Steffen Vogel ). „Die Lage ist sehr sehr ernst“, sagte der weitere Geschäftsführer Joachim Scheidlein. „Unsere Branche leidet doppelt unter der Inflation: Einerseits können sich viele Bauwillige aufgrund der steigenden Zinsen und der Inflation ein Eigenheim nicht mehr leisten, andererseits verhageln uns hohe Kosten und Lieferengpässe bei der Materialbeschaffung die Bilanz.“ Im großen Umfang würden Bestellungen storniert. „Fürs nächste Jahr sieht es alles andere als rosig aus“, sagte Vogel. Man kämpfe um jeden Auftrag, um die Mitarbeiter zu beschäftigen.

Die Geschäftsführer hoben allerdings hervor, dass von Vorteil für die Firma sei, dass der Baustoff Holz nicht so energieintensiv sei wie konventionelle Baustoffe aus Beton und Ziegel und die Holzpreise sich erfreulicherweise entspannt hätten.

Wenig Einfluss

Die CSU-Politiker wiesen auf die geringen Einflussmöglichkeiten der Landespolitik auf die Inflation hin. Ziel müsse es sein, auf Bundesebene die Kosten für Energie sowohl für die Bevölkerung als auch für die Betriebe deutlich zu senken, „ansonsten schlittern wir in eine echte Rezession“, sagte die Vorsitzende des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Energie und Digitalisierung, Kerstin Schreyer. Auch wolle man den Bauwilligen und der Baubranche helfen, Hürden beim Bau zu senken.

Das wäre zum Beispiel durch eine Verkürzung der langen Genehmigungsverfahren möglich, meinte Wolfgang Vogel .

MdL Schreyer verweis darauf, dass ab dem Jahr 2023 alle Landratsämter die Möglichkeit einräumen müssten, die Bauanträge digital einzureichen. Das spare Zeit. In der Frage, ob ein Bodengutachten immer zwingend vorgeschrieben sein muss, stellten die Abgeordneten in Aussicht, die Regelungen auf den Prüfstand zu stellen. Alle Beteiligten waren sich der Pressemitteilung zufolge einig, dass die Wirtschaft am Scheideweg steht. red