Den Staffelsteiner Stadträten stieß der Vorentwurf des Neubaus des Logistikunternehmens CS Trans am Ortsrand von Grundfeld teilweise übel auf. Ein Arbeitskreis soll nun die Forderungen der Stadt zusammenzuführen.
Am Ende blieben zu viele offene Fragen und zu viele nicht umgesetzte Forderungen: Der Stadtrat hat seine Entscheidung zur vorhabensbezogenen Bauleitplanung und zum Vorentwurf des Neubaus des Logistikunternehmens CS Trans am Ortsrand von Grundfeld vertagt. Nach einer Diskussion voller deutlicher Worte und teils harscher Kritik stimmten die Räte in der Adam-Riese-Halle letztlich dafür, einen Arbeitskreis zu installieren, um all die Forderungen der Stadt zusammenzuführen.
Zuvor hatten Dina Hetz und Reinhard Blechschmidt von der Lichtenfelser Ingenieurgesellschaft Strukturdesign den Stadträten und den zahlreichen Zuhörern auf der Galerie der Mehrzweckhalle die Entwurfsplanung des Neubaus von CS Trans an der Bürgermeister-Meixner-Straße in Grundfeld vorgestellt. Entstehen sollen eine Halle mit einer Lagerfläche von 15 000 Quadratmetern sowie ein Logistikbereich, im nördlichen Teil des Geländes zudem eine Werkstatt, eine Waschanlage und eine betriebsinterne Tankstelle sowie im vorderen Bereich Verwaltung, Büroräume und die Anmeldung für die Lastkraftfahrer, plus Umfahrung und Rangierfläche sowie Lasterparkplätze.
Kreisverkehrsplatz angedacht
Die Erschließung des Areals soll nach Vorstellungen des Logistikers über einen Kreisverkehrsplatz an der Bürgermeister-Meißner-Straße erfolgen. Oder besser: über zwei, denn an der Schnittstelle der Ortsstraße mit der Staatsstraße 2197 und der Zufahrt nach Vierzehnheiligen soll ein weiterer, weitaus größerer Kreisel entstehen. Zwar sei dieser Bereich, so Hetz, nicht als Unfallschwerpunkt bekannt, doch habe man sich in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg für diese Lösung entschieden, um den Verkehr auf der Staatsstraße nicht zu stören. In der ursprünglichen Planung war noch eine Linksabbiegerspur vorgesehen - außerhalb von Grundfeld. An den Kosten für den Kreisel wolle sich CS Trans beteiligen, versprach Hetz.
Die Planer gingen bei ihrer Präsentation auf viele Argumente der Gegner des Projekts ein und versuchten, diese zu entkräften. So werde der höchste Punkt des geplanten Firmenkomplexes auf 278,5 Meter über Normalnull und damit viereinhalb Meter unter dem der nahen Firma Concept Laser liegen. Über den Lärmschutzwall von der Autobahn 73 und der Bundesstraße 173 seien die Gebäude gar nicht zu sehen. Und von einer Beeinträchtigung der Sichtbeziehung Vierzehnheiligen - Kloster Banz könne keine Rede sein, liege das neue Firmenareal doch deutlich abseits der Blickachse.
Ferner versicherte Hetz, dass CS Trans erst mit dem Bau beginnen werde, wenn archäologische Untersuchungen vorgenommen wurden. Leider aber sei es nicht möglich, die Ausgleichsflächen für die versiegelten Flächen auf dem Firmenareal unterzubringen. Wohl aber plane man zur Wohnbebauung hin Hecken sowie insgesamt eine Begrünung und Einzelbäume heimischer Arten. Und laut Lärmschutzprognose könnten die Richtwerte für Mischgebiete eingehalten werden.
Starke Abweichungen vom Flyer
Keine der Parteien konnte sich mit der vorgelegten Planung so recht anfreunden. CSU-Fraktionssprecher Jürgen Hagel bemängelte die zu geringe Begrünung im Allgemeinen und vor allem die fehlende Dachbegrünung, die im Ursprungsentwurf noch vorhanden war und nun zugunsten von Photovoltaikanlagen verdrängt wurde. Ferner mahnte er, den Grüngürtel deutlich näher an das Firmenareal heranzuziehen, so dass der Komplex nicht so aus der Landschaft herausstehe. Ebenso wie später Werner Freitag (Grüne/Sbun) hatte er Zweifel an der Lärmprognose, da diese nur die Zeit bis 20 Uhr berücksichtigt - und keine Nachtfahrten, auch nicht am Sonntag.
Planerin Dina Hetz versprach, dass es diese in der Regel nicht geben werde, da der Logistiker CS Trans vor allem regional unterwegs sei.