Gyros, Gräber, Lego-Steine

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Beste Stimmung herrschte bei der "1st-Lego-League" in der Messehalle von Thessaloniki. Fotos: Philipp Schleiffer
Beste Stimmung herrschte bei der "1st-Lego-League" in der Messehalle von Thessaloniki.  Fotos: Philipp Schleiffer
Auch in Griechenland waren durchaus noch Winterjacken angesagt.
Auch in Griechenland waren durchaus noch Winterjacken angesagt.
 

Achtklässler des MGF haben ein Technik-Projekt mit Schülern im griechischen Chortiatis gestartet.

"Jassu - Hallo", so hieß es für 15 Achtklässler des MGF-Gymnasiums, als sie für acht Tage nach Griechenland reisten. Sie taten dies nicht etwa, um ihre Griechischkenntnisse zu vertiefen, sondern vielmehr um sich mit ihren Gastgebern über technische Themen auszutauschen.

Im Rahmen der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA), einem Förderprogramm der Deutschen Telekom-Stiftung, ging es darum, eine Partnerschaft mit einer Schule in Europa aufzubauen. "Bei der letztjährigen Jahrestagung lernte ich unseren Partner aus dem Ort Chortiatis kennen und wir starteten in diesem Jahr zum ersten Mal in unseren Austausch", erklärte Wolfgang Lormes, einer der organisierenden Lehrer am MGF. Mit seinen Kollegen Philipp Schleiffer und Matthias Kohles leitet er die JIA am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium.

Zehnter Platz ein toller Erfolg

"Der Austausch wird finanziell von der Telekom-Stiftung unterstützt. Dafür mussten wir ein paar Auflagen erfüllen", sagte Philipp Schleiffer. Eine Bedingung war ein gemeinsames Technik-Projekt, in diesem Fall die Teilnahme an der "1st-Lego-League" in Thessaloniki.

"Da haben wir im Robot Game den zehnten Platz von 69 Teams nach nur vier Tagen Vorbereitung belegt", erzählte Jonas, einer der Teilnehmer, stolz. Weiter hätten sie gar nicht vorrücken können, "sonst hätten wir ja noch mal nach Griechenland zum Finale fliegen müssen." In der Messehalle, in der der Wettbewerb stattfand, habe ein Höllenlärm geherrscht. "Da waren mehr als 600 Menschen, ausgestattet mit Trillerpfeifen, Rasseln und Hörnern."

Mit den griechischen Gastgebern haben die Schüler auch verschiedene Museen besucht und das Grab von Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen.

Hodometer aus Legosteinen

"Und wir haben besonders in den Abendstunden viel an unserem Projekt gearbeitet", sagte Jonathan. Sehr cool fanden die Schüler den Projekttag an der Universität, wo sie mit den griechischen Gastgebern zusammen ein Hodometer, ein altertümliches Entfernungsmessgerät, aus Legosteinen bauten.

Untergebracht in Gastfamilien stellten die Schüler doch einige Unterschiede zu ihrem Leben in Deutschland fest, auch das Essen war anders als sie es aus dem griechischen Restaurant in Deutschland kannten. "Die haben uns gemästet", erzählte Hannes. Gyros, Nudelgerichte, gegrilltes Fleisch. "Und auffällig war, dass wir fast schon um Getränke betteln mussten. Die Griechen trinken nichts zum Essen."

Ungewöhnliche Toiletten

Ungewöhnlich fanden sie auch die Toiletten. "Das waren im Boden eingelassene Schüsseln, und das Toilettenpapier musste man im Schulsekretariat holen und auch wieder zurückbringen", lachte Jonathan. In manchen Haushalten gebe es zwei Wasserhähne, getrennt für Brauch- und Trinkwasser, und geheizt werde mit einem offenen Kamin, "da hat meine Familie auch gleich gegrillt", berichtete er. Auffällig war, dass die Schule komplett vergittert war und dass die Schüler viel mehr Pausen hatten als hier in Deutschland. "Verständigt haben wir uns auf Englisch, das hat gut geklappt", sagten die Schüler. In Chortiatis auf etwa 500 Metern Höhe in etwa 20 Minuten Entfernung von Thessaloniki lag sogar noch etwas Schnee, aber die Abende empfanden die Jugendlichen als recht mild.

Jetzt freuen sich die Schüler schon auf den Gegenbesuch ihrer neuen griechischen Freunde, der soll im Sommer stattfinden. "Wir haben uns bereits ein gemeinsames Technikprojekt ausgedacht, aber das ist noch eine Überraschung", sagte Wolfgang Lormes. Das Austauschprogramm soll künftig in jedem Jahr für die Schüler des Wahlfachs Junior-Ingenieur-Akademie in der achten Jahrgangsstufe stattfinden.