Für das Ärztehaus an der Ebinger Straße kann der Rattelsdorfer Marktgemeinderat nun die Weichen stellen.
Sehr zufrieden war der Marktgemeinderat, als Diplom-Ingenieur Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz mitteilte, dass für das "Medizinische Versorgungszentrum" an der Ebinger Straße der Billigungsbeschluss gefasst werden könne. Im Vorfeld mussten zahlreiche Hürden genommen werden, erklärte der Diplom-Ingenieur weiter.
Der am 16. Februar gefasste Billigungsbeschluss für ein Ärztehaus mit Apotheke müsse jetzt aufgehoben werden, weil der Vorhabensträger die Unterbringung von zusätzlichen medizinischen Leistungen wie Ergo- Physiotherapie und Orthopädie-technik wünsche. Damit sei die Änderung in medizinisches Versorgungszentrum gerechtfertigt. Geplant sei außerdem ein Versorgungswürfel der VR-Bank, der im Gebäude integriert werde, so Schönfelder. Geplant sind mehr als 60 Parkplätze auf dem Areal, außerdem eine Eingrünung. Für das Verfahren ist eine Ausgleichsfläche von 2014 Quadratmetern erforderlich, die südlich des alten Sportplatzes gefunden wurde. Einstimmig wurde der Beschluss vom Februar aufgehoben und der Billigungsbeschluss für den Bebauungsplan-Entwurf "Sondergebiet Medizinisches Versorgungszentrums gefasst.
Überleitend zum nächsten Tagesordnungspunkt sagte Bürgermeister Bruno Kellner (VU), dass sich durch das medizinische Versorgungszentrum Synergieeffekte ergeben, die eine weitere Entwicklung des Gebietes auf der gegenüberliegenden Seite Ebinger Straße/Alter Bahnhof sinnvoll erscheinen ließen. Da das neue Planungsgebiet über die Kreisstraße BA 32 erschlossen werde, sei aber mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen, so Kellner. Frank Schönfelder stellte zwei Planungsvarianten vor, einmal mit drei Baurechten und einer Parkfläche mit Baumpflanzungen sowie eine Variante mit vier Baurechten. Die durch die Kreisstraße bedingten Bauverbotsstreifen und Baubeschränkungsstreifen müssen berücksichtigt werden. Das macht eine Verschiebung der Ortsdurchfahrtsgrenzen notwendig, die bei der Regierung von Oberfranken beantragt wird.
Im Zusammenhang mit beiden Bauleitplan-Verfahren im Bereich der Kreisstraße sollen nach Absprache mit der Tiefbauabteilung des Landratsamtes zwei Querungshilfen entstehen, eine bei der Abtenberghalle, die nächste beim Netto-Markt. Durch einen Gehweg am Südrand wird die Straße zusätzlich ertüchtigt. Außerdem gibt es die Option für eine Linksabbiegespur.
Diskutiert wurde sehr lange über die Notwendigkeit der großen Parkfläche. Marktgemeinderätin Christine Jäger (SPD) fand sie überflüssig, während Andreas Schmittwolf (CWU) mehr Parkfläche für dringend erforderlich hielt. Sabina Sitzmann-Simon (CSU) schlug als Kompromiss vor, das Areal zu halbieren. Beschlossen wurde die Planungsvariante mit drei Baurechten und der größeren Parkfläche. Mit Zustimmung des Marktgemeinderats wird ein eingeschränktes Gewerbegebiet ausgewiesen.
Interessiert hörten zahlreiche Medlitzer Bürger dieser Debatte zu. Ihr Hauptinteresse galt aber dem Konzept für den Umbau der Alten Schule in Medlitz zum Bürgerhaus. Architekt Stefan Moncken stellte das Konzept vor, während Architekt Günther Pechmann die Kostenzusammenstellung präsentierte. Der Bürgermeister erklärte, dass für das Projekt die Eler-Förderung über das Amt für Ländliche Entwicklung beantragt werden solle.
Im Vorfeld fanden drei Informationsveranstaltungen für die Bürger statt. Die Planung sieht einen Anbau zum daneben liegenden Feuerwehrhaus vor, damit hier die vorhandenen Toiletten genutzt werden können.
Im Anbau finden die Treppe zum Obergeschoss und eine Behinderten-Toilette ihren Platz. Im Erdgeschoss gibt es einen großen Bürgersaal mit circa 110 Plätzen und eventuell Bühne und Theke.
Im Obergeschoss sind ein Jugendraum, ein Mehrzweckraum und ein Raum für Mutter und Kind vorgesehen. Zum Kaltdach führt eine Einschubtreppe. Architekt Pechmann bezifferte die Kosten auf rund 780 000 Euro inklusive Möblierung und Gestaltung des Umfelds mit Terrasse. Mit drei Gegenstimmen wurde das Konzept für den Umbau verabschiedet.
Rekordhaushalt
Zum Schluss stellte Kämmerer Alfred Heider die Eckdaten für den Haushalt 2017 vor. Er sprach von einem Rekordhaushalt mit einem Gesamtvolumen von circa 12,9 Millionen. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 7 998 817 Millionen ab. Im Vermögenshaushalt sind Investitionen von ungefähr 4,9 Millionen Euro geplant. Die Zuführung zum Vermögenshalt beträgt 937 668 Euro. Der Haushalt wurde an die Fraktionen zur Beratung verwiesen. Haushaltsanträge können bis zum 26. Mai gestellt werden. Am 1. Juni tagt der Haupt- und Finanzausschuss. In der Vollsitzung am 22. Juni wird der Haushalt dann verabschiedet.