Zwei Tage steckte Nelly in einem dunklen, kalten Rohr fest: Dank vieler Helfer kam die Katze mit dem Leben davon.
Birkach — Ungewöhnlicher Einsatz für die die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Birkach aus der Marktgemeinde Ebensfeld. Sie retteten eine Katze vor dem Tod. Aufmerksamen Anwohnern in Birkach war ein klägliches Miauen aufgefallen. Man konnte zuerst nicht lokalisieren, woher dies stammte. Schließlich kam man nach längerem Suchen zum Fundort. Eine Katze steckte in einem unterirdisch laufenden Plastikrohr, aus dem sie nicht mehr zurück konnte.
Zuerst grub das Einsatzkommando der FFW Birkach ein Stück Rohr frei, um das Tier aus ihrem dunklen und kalten Verlies zu locken. Dieser Versuch brachte jedoch nichts. Die Katze schien sich von alleine nicht befreien zu können. Innerhalb kürzester Zeit waren rund 20 Mann mit Pickel und Schaufel vor Ort, um zu helfen. Sie legten das Rohr frei und konnten die fast leblose, total erschöpfte Katze bergen.
Kritischer Zustand
Marion Damm aus dem Nachbarort Neudorf wurde bei dieser Aktion als engagierte Tierschützerin hinzugezogen. Diese wickelte das unterkühlte Tier in eine warme Decke und fuhr es in die Lichtenfelser Tierklinik. Mit Infusionen und Wärmeplatten wurde die Katze dort sofort behandelt.
Es war sehr fraglich, ob das Tier die Nacht übersteht. Gemeinschaftlich wurde entschieden, dem Tier nach dessen Martyrium eine Chance zu geben. Anscheinend steckte das arme Wesen zwei Tage und Nächte fest. So kamen auch mehrere kleinere Verletzungen zusammen. Das Team der Tierklinik Lichtenfels stellte sich der Herausforderung, dem scheuen und wilden Tier durch mehrere Behandlungen zu helfen. Die Katze reagierte aber teils sehr aggressiv und wollte sich nicht anfassen lassen. Da Nachbehandlungen notwendig waren, musste das verletzte Tier zwei Wochen Klinikaufenthalt hinnehmen. Von Marion Damm bekam die Katze den Namen Nelly. Zuvor wurde beschlossen, das anscheinend herrenlose Tier gleich mit kastrieren zu lassen, damit kein Nachwuchs aufkommen kann.
Nelly wird freigelassen
Es war auch klar, dass das wilde Fundtier im Tierheim durchdrehen würde. Deshalb wurde entschieden, Nelly in Birkach wieder frei zu lassen. Natürlich wurde einstweilen ein Futterplatz für Nelly in einem Garten im Ort bereitgestellt. Die Tierschützerin Damm möchte allen Beteiligten der Freiwilligen Feuerwehr Birkach ein großes Lob für den gut organisierten und schnellen Einsatz aussprechen.
Kosten übernommen
Ein herzliches Dankeschön gilt auch dem Tierschutzverein Lichtenfels, der die Kosten der Kastration übernahm. Sehr dankbar zeigte sich Damm auch gegenüber dem gesamten Team der Tierarztpraxis Dr. Schille in Lichtenfels, das die rettenden Maßnahmen für die kleine Katze Nelly vornahm.