Die einen halten ihn für einen Fälscher, die anderen für einen großen Künstler. Jetzt widmet sich das Fränkische-Schweiz-Museum dem Leben und Wirken Abraham Wolfgang Küffners.
"Tatort Franken", so heißt die neue Sonderausstellung im Fränkische-Schweiz- Museum. In der geht allerdings keineswegs um die Krimireihe in der ARD, sondern um den wohl berühmtesten Sohn Betzensteins: den Kupferstecher, Maler und Kunsthändler Abraham Wolfgang Küffner. Unter anderem hat er das Selbstbildnis von Albrecht Dürer nahezu perfekt gefälscht.
Die Ausstellung, die noch bis zum 8. Januar 2017 zu sehen sein wird, veranschaulicht die Erkenntnisse über den Verkauf des Dürer-Selbstbildnisses von Nürnberg nach München im Jahre 1805.
Die Ausstellung beleuchtet auch das Leben des großen Betzensteiner Künstlers. Grundlage der Ausstellung bilden die jahrenlangen Forschungsarbeiten des Betzensteiner Küffner-Kenners Karl Heinz Fietta.
Seit 18 Jahren widmet sich Fietta dem Lebens Küffners.
Inzwischen steht in Betzenstein sogar ein Küffner-Denkmal, das von der Betzensteiner Künstlerin Kerstin Kassel erschaffen wurde. Bei der Ausstellung ist die der Tonabdruck des Küffner-Denkmals zu sehen.
Landtagsvizepräsident Peter Meyer (FW) nannte Küffner den "offensichtlich größten Fälscher Frankens".
Ein schillernde Figur
Betzensteins Bürgermeister Claus Meyer (FW) würdigte die Forschungen Fiettas. In den vergangenen Jahren sei das öffentliche Bild Küffner präziser geworden. Dies sei vor allem der eigenen hartnäckigen Art von Karl Heinz Fietta zu verdanken, so Meyer. Mittlerweile steht Abraham Wolfgang Küffner fast vor der Heiligsprechung zum patriotischen Helden Frankens.
Laut Meyer werde Küffner aber immer eine schillernde Figur in der Geschichte Betzensteins bleiben.
Laut Museumsleiter Rainer Hofmann hat es Küffner zur damaligen Zeit weit über Franken hinaus zu Ruhm und Anerkennung gebracht.
400 Werke in den Museen
Werke Küffners findet man tatsächlich auch heute noch in Amsterdam, Wien oder Hamburg. Weit über 400 Werke von Küffner sind nun in der Ausstellung als Leihgaben von Museen und aus Archiven zu sehen und ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Hofmann bezeichnete Küffner nicht als Fälscher, sondern als "einmaligen Künstler und unsteten Geist seiner Zeit". Die Fälschung des Dürerselbstbildnises von Küffner sei auch nicht als Kopie, sondern als austauschbares Duplikat anzusehen, betonte Hofmann. In der Ausstellung will man den Museumsbesuchern vor allem zeigen, welch großartiger Künstler Küffner gewesen ist. Einen großen Anteil an der Ausstellung hat zudem Jakob Ewert, der sich im Rahmen seines freiwilligen Jahres in der Denkmalpflege ausführlich mit dem Leben und Werk Küffners befasst hatte.