Das Thema der Abwasserbeseitigung und die Abwasseranlagen bildeten das Kernthema der jüngsten Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der VG Gosberg. Dabei geh...
Das Thema der Abwasserbeseitigung und die Abwasseranlagen bildeten das Kernthema der jüngsten Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der VG Gosberg. Dabei geht es einmal um die Sanierung des großen Regenüberlaufbeckens am Bahnhof von Gosberg.
Wie VG-Vorsitzender Reinhard Seeber (CSU) nochmals erläuterte, sind Teile der Außenwände in sich verschoben, was die Gefahr von Austritt von Schmutzwasser in das umliegende Wasserschutzgebiet birgt.
Das Schließen der Risse allein biete keine ausreichende und zuverlässige Lösung. Deshalb drängt das staatliche Wasserwirtschaftamt auf eine komplette Lösung. Das Ingenieurbüro Weyrauther wurde jetzt von der Gemeinschaftsversammlung mit der Planung beauftragt. Das Honorar bewegt sich um 7200 Euro. Generell ist das Abwasserkanalsystem in den drei Gemeinden der VG mit 40 Jahren überaltert. Um den aktuellen technischen Anforderungen gerecht zu werden, beauftragte die Versammlung Weyrauther mit der Erstellung eines Gesamtkonzepts für alle Überlaufbecken.
Zeitraum von zehn Jahren
Die Maßnahme erfolgt auf das nachdrückliche Drängen des Landratsamts und des Wasserwirtschaftsamts. Der Auftrag hat ein Volumen von 66 000 Euro. Insgesamt geht man davon aus, dass die Durchführung des gesamten Vorhabens Kosten in Höhe von etwa einer Million Euro verschlingt.
Sie wird mittelfristig angegangen und in einzelnen Pro-jektabschnitten im Zeitraum von sechs bis zehn Jahren erledigt. Da die Kanäle vom Wiesenthauer Bahnhof bis zum Kersbacher Kreuz durchgehend im Wasserschutzgebiet liegen, soll auf der gesamten Strecke in den nächsten Monaten eine Druckprüfung durchgeführt werden, um die Dichtheit festzustellen. Gegebenenfalls sind entsprechende Reparaturen durchzuführen.
Für die Ausführung beauftragte man die Firma Kanal-Türpe aus Gochsheim bei Schweinfurt. Geeinigt hat sich die Verwaltungsgemeinschaft nach zähem Ringen mit der Bahn hinsichtlich der notwendigen Leitungsverlegung am Kersbacher Kreuz. In der jetzigen Form rückt der bisherige Schacht mit Schieber der Abwasserleitung in den Bereich des neuen Gleisbetts. Die Bahn übernimmt die Kosten für den notwendigen Rückbau und die damit verbundene Verlegung weiter östlich. Mit dem Komplettumbau und der Erweiterung der Kläranlage der Stadt Forchheim und der technischen Weiterentwicklung über die Jahre müssen die vertraglichen Konditionen über die Einleitung von Abwasser zwischen der VG Gosberg als Anschlusskommune und Forchheim neu verhandelt werden.
Die Stadtwerke schlugen vor, den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband als objektiven Berater hinzu zu ziehen. Bürgermeister Reinhard Seeber gab zu bedenken, eine beauftragte Stelle in eigener Sache zur Interessenvertretung hinzu zu ziehen. Die Entscheidung ist noch offen.
Deutlich unterversichert
Kämmerer Matthias Zeißner verwies in der Sitzung auf eine Empfehlung des Bayerischen Gemeindetages, der eine Erhöhung der Kassenversicherung, je nach Umstand, zwischen 250 000 Euro und einer Million Euro anrät.
Mit 35 000 war die VG bisher deutlich unterversichert. Die Gemeinschaftsversammlung stimmte einer Erhöhung auf 250 000 Euro zu. Damit erhöht sich die Prämie von 3750 Euro auf 6900 Euro. Die Sanierung des VG-Gebäudes ist noch nicht ganz ausgestanden. Schon nach relativ kurzer Zeit stellte man am Außenputz Risse fest.
Auf eine Sanierung der Mängel und die Kostentragung konnten sich Bauherr und ausführende Baufirma bisher nicht einigen. Jetzt soll ein gerichtlich bestellter Sachverständiger am 19. Januar mehr Licht in die Sache bringen, wie Jürgen Mauser vom Bauamt berichtete. Da es die gesamte Fassade des Hauses treffen könnte, geht es hier durchaus um höhere Summen.