Die Gläubigen von St. Stephanus Adelsdorf feierten am Sonntag einen etwas wehmütigen Abschied. Die alte Orgel ist in die Jahre gekommen und muss zur Rundern...
Die Gläubigen von St. Stephanus Adelsdorf feierten am Sonntag einen etwas wehmütigen Abschied. Die alte Orgel ist in die Jahre gekommen und muss zur Runderneuerung in den Odenwald zur Firma Vleugels. Pfarrer Thomas Ringer freute sich über die vielen Abschiedsgäste und begrüßte die Organisten, allen voran Dekan Holger Fiedler, der von 2004 bis 2010 als Gemeindepfarrer in Adelsdorf wirkte und damals zur Entspannung oft und gerne auf dieser Orgel spielte, sowie Bernd Förster, Christian König und Wolfgang Kießling, der den Chor des Musik- und Gesangvereins an der Orgel oder auf dem E-Piano begleitete.
Ringer sprach von einem symbolträchtigen, historischen Tag - nicht nur weil Dekan Holger Fiedler aus Hof gekommen sei. Nun heiße es, fast ein Jahr ohne festliche Orgelmusik auskommen. Armin Goß, der Sprecher der Orgelfreunde, verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass man sich nach langem Hin und Her doch "nur" für eine Restaurierung des Instruments und nicht für eine neue Orgel entschieden hatte. "Ihr habt die Orgel in ihrer Klangvielfalt gehört. Es ist gut, sie nur zu sanieren, so werden wertvolle Teile des Instruments erhalten."
Feierliche, festliche, getragene, leise und laute Klänge schwebten durch den Kirchenraum. Die Organisten holten gekonnt und versiert das Beste aus der alten Dame heraus. Der große Chor des MGV unter Leitung von Yves Boutelant bildete den Gegenpart zur Orgel, und nicht nur das "Hallelujah" (Leonard Cohen) ging den Zuhörern unter die Haut. Von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) über Léon Boëllmann (1862 - 1897) bis Gordon Young (* 1998) spannte sich der musikalische Bogen.
Bratwürste und weltliche Klänge
Großen und lang anhaltenden Applaus erhielten die Solisten und der Chor, und Pfarrer Ringer lud alle Gäste im Anschluss auf den bunt illuminierten Kirchenplatz ein, wo viele fleißige Hände schon die Feuer zum Wärmen entzündet hatten, die Bratwürste einladend auf dem Grill zischten und warme Getränke mit und ohne Alkohol lockten. Die Adelsdorfer Musikanten hatten schon ihre Instrumente ausgepackt und sorgten nun für muntere weltliche Klänge. Natürlich hofften die Orgelfreunde auf reichliche Spenden, sowohl am Ende des wunderschönen Abschiedskonzerts als auch für die "Nachspeise" auf dem Kirchplatz. Sie kommen alle in den großen "Orgel-Spartopf", der noch lange nicht voll ist.
jb