Gewerbesteuer sprudelt, aber die Bevölkerungszahlen schrumpfen weiter

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Die Stadt Wallenfels hatte in Wolfersgrün zur Bürgerversammlung eingeladen. Holger Brehm fragte nach dem zweiten Bauabschnitt im Friedhof Wolfersgrün, dort sei noch ein Weg im unteren Bereich notwendi...

Die Stadt Wallenfels hatte in Wolfersgrün zur Bürgerversammlung eingeladen.

Holger Brehm fragte nach dem zweiten Bauabschnitt im Friedhof Wolfersgrün, dort sei noch ein Weg im unteren Bereich notwendig. Markus Schön wollte eine Auskunft zur Straße nach Langenau. Bürgermeister Jens Korn meinte, dass nur Unterhaltsmaßnahmen geplant seien, baulich seien dort allerdings keine größeren Maßnahmen machbar.

Gerhard Blumenröther wollte eine Auskunft zur Flößerei. Denn derzeit läuft eine vom Freistaat finanzierte Machbarkeitsstudie zur Sicherung der Zukunft der Flößerei. Ein Staubecken soll dafür sorgen, dass die Wilde Rodach auch in den heißen Sommermonaten ausreichend Wasser führen kann, um keinen der Floßtermine absagen zu müssen. Das dafür benötigte Wasser soll das Becken in Monaten mit besonders hohen Niederschlägen auffangen. Somit würde es gleichzeitig auch dem Hochwasserschutz für den Landkreis dienen.

Kurzfristige Lösung

Da es sich dabei um eine langfristig angelegte Maßnahme handelt, ist jedoch auch eine kurzfristige Lösung nötig. Bürgermeister Jens Korn (CSU) erklärte, dass vielleicht vorhandene Floßteile genutzt werden könnten, um Wasser zu stauen. Das müsse jedoch noch im Detail geklärt werden.

Wallenfels will mittelfristig dem Bevölkerungsrückgang entgegentreten. Korn informierte über eine positive Bilanz bei den Zuzügen. Insgesamt kamen in den vergangenen sechs Jahren rund 40 Personen mehr in die Flößerstadt, als im gleichen Zeitraum weggezogen sind.

Das Problem sei allerdings der extreme Sterbeüberschuss, wobei das Altenheim als Sonderfall gesehen werde. Insgesamt hatte man zum Ende des vergangenen Jahres 2657 Einwohner. Realistisch betrachtet werde man nach Vorausberechnungen in den nächsten zehn Jahren weitere 300 Einwohner verlieren.

Dorferneuerung für Wolfersgrün

Trotz Investitionen in Höhe von 16,6 Millionen Euro seien in den vergangenen sechs Jahren die Schulden um rund eine Million Euro gesunken. Erstmals seit vielen Jahren bewege man sich mit der Verschuldung unter sechs Millionen Euro. Das sei nur möglich gewesen, weil Gewerbesteuereinnahmen "richtig sprudelten", im Schnitt gingen in den vergangenen sechs Jahren rund 850 000 Euro pro Jahr ein.

Insgesamt gebe es 636 Arbeitsplätze am Ort, sagte der Bürgermeister. Investiert hat die Stadt weiterhin in die örtlichen Feuerwehren. Die Feuerwehr Neuengrün hat kürzlich ein neues Fahrzeug erhalten, die Planung des Feuerwehrhauses in Wallenfels laufe. Die Baugenehmigung sei eingetroffen. Die 2,5-Millionen-Maßnahme wird mit rund zehn Prozent bezuschusst, die Stadt muss über zwei Millionen Euro Eigenmittel aufbringen.

In Wolfersgrün ergibt sich die Möglichkeit der einfachen Dorferneuerung. Die Sanierung des alten Schulhauses ziehe sich dort aus verschiedenen Gründen hin. Jetzt im Winter soll die entsprechende Ausschreibung vorangebracht werden.