Dass Franken ein Karpfenland ist, weiß fast jeder. Leider aber meist nicht viel mehr, heißt es in einer Pressemitteilung des Satzfischerzeugerrings Franken. Karpfen werden in Franken extensiv gehalten...
Dass Franken ein Karpfenland ist, weiß fast jeder. Leider aber meist nicht viel mehr, heißt es in einer Pressemitteilung des Satzfischerzeugerrings Franken. Karpfen werden in Franken extensiv gehalten, es handelt sich also um keine Massentier-, sondern um "Weide"-Haltung. Die Fische leben in Naturteichen, in denen sie auch einen Großteil ihrer Nahrung finden. Diese Teiche bieten wiederum auf Grund der extensiven Bewirtschaftung vielen Insekten und Amphibien einen artgerechten Lebensraum. Diese ökologische Art der Erzeugung ist arbeitsintensiv und muss meist ohne technische Hilfsmittel durchgeführt werden und verdient nach Meinung des Erzeugerrings eine hohe Wertschätzung. Aber sie bringt wenig Gewinn.
Der Karpfen ist seit Jahrhunderten heimisch in Franken und wurde lange Jahre hoch geschätzt und teuer verkauft. Das hat sich dann leider verändert, was teilweise an schlechter Qualität lag, am billigen Import aus dem Ausland, aber auch die Y-Gräten des Karpfens schreckten manchen ab. Heute werden auch Filets angeboten, die dank Grätenschneider praktisch grätenfrei sind.
Garantierte Qualität
In den vergangenen Jahren wurde der gute Ruf des Karpfens wieder aufgebaut. 2012 wurde der "Frankenkarpfen" mit seinen Synonymen "Fränkischer Karpfen" und "Karpfen aus Franken" als geografisch geschützte Angabe (g. g. A.) von der EU anerkannt. Das bedeutet, es dürfen nur Karpfen mit diesen Bezeichnungen vermarktet werden, wenn sie entsprechend erzeugt wurden und zertifiziert sind. Damit soll zum einen die Qualität und zum anderen die regionale Herkunft garantiert werden. Und die Wahrung der regionalen Herkunft soll wiederum das Überleben und den Erhalt der heimischen Karpfenteichwirtschaft ermöglichen.
Vielen Gaststätten und auch vielen Teichwirten in Franken ist diese Regelung unbekannt, schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung weiter, aber das soll sich ändern. Gaststätten, die "Frankenkarpfen" anbieten wollen, müssen also zertifizierte Karpfen (Frankenkarpfen g.g.A.) kaufen. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert den entsprechenden Einkauf und kann entsprechende Sanktionen anordnen.
Teichwirte, die ihre Karpfen als "Frankenkarpfen" vermarkten wollen, müssen sich registrieren und zertifizieren lassen. Für den einzelnen Teichwirt kann das recht teuer und zeitaufwendig sein. Deshalb hat sich der Satzfischerzeugerring Franken bereit erklärt, als Bündeler zu fungieren, wodurch sich die Kosten für die Zertifizierung enorm verringern. Außerdem bedeutet das, dass der Verein dem Teichwirt die Abwicklung der Zertifizierung abnimmt.
Ansprechpartner ist Gisela Dahms (Telefon 09193/5012085; E-Mail: frankenkarpfen@gmx.de; Brunnenweg 14; 91315 Höchstadt; Geschäftszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 18 bis 20 Uhr). Es wird ein entsprechendes Register geführt und die notwendigen Kontrollen werden organisiert. Bei Fragen berät Gisela Dahms interessierte Teichwirte, Händler und Gastronomen.
Stichprobenartige Kontrollen
Die Umsetzung der Herstellerkontrollen beim "Frankenkarpfen g.g.A." erfolgt im Rahmen eines zweistufigen Kontrollverfahrens. Für die Kontrollen ist ein akkreditiertes Kontrollunternehmen beauftragt. Das beim Satzfischerzeugerring Franken geführte Register enthält festgelegte, kontrollrelevante Daten und wird jährlich durch die beauftragte Kontrollstelle auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft (Bündelerkontrolle).