Gern gesehene Jugendbewegung

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Susanne Thaler erläutert das Projekt für mehr Bewegung der Schüler an der Melchior-Franck-Schule, für das die Jury des Wettbewerbs "Gesund leben in der Region Coburg - Jugend bewegt" den ersten Preis vergeben hat. Fotos: Rainer Lutz
Susanne Thaler erläutert das Projekt für mehr Bewegung der Schüler an der Melchior-Franck-Schule, für das die Jury des Wettbewerbs "Gesund leben in der Region Coburg - Jugend bewegt" den ersten Preis vergeben hat. Fotos: Rainer Lutz
Oliver Jacob von der Realschule CO I erklärt den Inhalt des Koffers, mit dem jeder Lehrer seine Vertretungsstunde zu einer Sportstunde für die Schüler machen kann.
Oliver Jacob von der Realschule CO I erklärt den Inhalt des Koffers, mit dem jeder Lehrer seine Vertretungsstunde zu einer Sportstunde für die Schüler machen kann.
 

Die Gesundheitsregion Stadt und Landkreis Coburg zeichnet Projekte aus, die gezielt dafür sorgen, dass sich Jugendliche stärker sportlich betätigen. Diesmal gab es zusätzlich einen Anerkennungspreis.

Jugendliche zu mehr Bewegung zu animieren, liegt der Gesundheitsregion Coburg am Herzen. Ein Wettbewerb mit dem Titel "Gesund leben in der Region Coburg - Jugend bewegt" soll Anreize schaffen. Projekte, mit denen das besonders gut gelungen ist, wurden jetzt von einer Jury prämiert.

Das Umfeld Schule eignet sich besonders, wenn es darum geht, Bewegung in den Alltag von Kindern und Jugendlichen zu tragen. So wundert es nicht, dass vor allem Schulprojekte ausgezeichnet wurden. Den ersten Preis holte sich die Melchior-Franck-Grundschule in Coburg. Ihr Projekt "Gesund und fit im gebundenen Ganztag" läuft bereits seit mehreren Jahren.

Sport und Ernährung

Dabei geht es neben dem Sport auch gleich um eine gesunde Ernährung. Von der ersten bis zur dritten Klasse wird daran gearbeitet, den Schülern Gesundheitskompetenzen mit wöchentlichen Unterrichtseinheiten ganzheitlich nahezubringen. Dabei lernen sie zum einen, wie wichtig regelmäßiger Sport für den Erhalt der geistigen und körperlichen Gesundheit ist, und zum anderen den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Susanne Thaler wies bei ihrer Präsentation während der Preisverleihung im Landratsamt darauf hin, dass die Kinder auch zu Hause auf die Eltern einwirken, etwa beim Einkaufen auf regionale und saisonale Produkte zu achten.

Öko-Workout

Keine Schule, sondern die Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Scheuerfeld, holte den zweiten Platz mit einem Plogging-Projekt. Die in Schweden entstandene Wortschöpfung verbindet das Wort plocka (aufheben) mit dem Wort Joggen. Es geht also darum, während des Ausdauertrainings, also des Laufens, herumliegenden Müll aufzusammeln. In Schweden ist das Plogging schon zu einer Art Volkssport geworden. Und auch in Deutschland und anderen Ländern werden Plogging-Läufe organisiert - meist aber als einmalige Aktion. Auf einer rund 4,5 Kilometer langen Strecke sorgten die Jugendlichen, die sich in Scheuerfeld am Plogging beteiligten, für bessere Kondition und zugleich saubere Wegränder. Seither sollen die Plogging-Läufe als "ökologischer Workout" in regelmäßigen Abständen stattfinden.

Sportliche Vertretung

Den dritten Platz belegte die Realschule Coburg I mit dem Projekt "Bewegte Vertretungsstunde". Dafür steht im Lehrerzimmer ein besonderer Koffer bereit. "Damit kann jeder Lehrer eine Sportstunde halten", versichert Oliver Jacob, der den Koffer mit zur Preisverleihung gebracht hatte. Die Idee ist, dass ein Lehrer, der zu einer Vertretungsstunde in eine Klasse kommt, den Koffer mitnimmt und mit den Schülern Übungen macht, die auch im Klassenzimmer möglich sind. Die Lehrer erfuhren in einer eigens dafür ausgerichteten Fortbildung, was sie mit allerhand Utensilien und Anleitungen anstellen können.

Anerkennung für Mädchenprojekt

Einen Anerkennungspreis war der Jury das "Sportprojekt für die Mädchen der 5. und 6. Klassen" der Realschule Neustadt wert. Dahinter steckt ein zusätzliches Bewegungsangebot speziell für Schülerinnen. "Wir stellen fest, dass Sport oft männlich besetzt ist", erklärte Erlebnispädagoge Siegfried Simon von der Jury. Neben dem Bewegungsangebot der Schule wurden die Schülerinnen auch an Sportarten herangeführt, die von Vereinen angeboten werden. So konnten sie ins Bogenschießen, in Karate, Zumba, Eislaufen, Wintersport und Jumping schnuppern. "Höhepunkt war dann ein Auftritt der Mädchen mit Akrobatik", so Lehrerin Elke Faber.

In der Jury saßen bei diesem sechsten Wettbewerb dieser Art Coburgs Dritter Bürgermeister, Thomas Nowak, Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher, Erlebnispädagoge Siegfried Simon, Constanze Scheibel-Barnickel von der Gesundheitsregeion, Nazire Ün vom Gesundheitsamt und Rainer Engelhardt von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, die die Preisgelder ausgelobt hatte. "Es ist gut für die Region, wenn es den Menschen in der Region gut geht", begründete er das Interesse des Geldinstituts an dem Wettbewerb der Gesundheitsregion, der Jugendliche fitter machen soll.

Für den ersten Platz bekommt die Melchior-Franck- Schule 400 Euro. Die Jugendarbeit in Scheuerfeld erhält für Platz zwei 300 Euro und an die Realschule Coburg I gehen für Platz drei 200 Euro.

Der ausnahmsweise ausgelobte Anerkennungspreis brachte der Realschule Neustadt immerhin noch 100 Euro ein.