Steinberg — Bei der Jahresversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinberg (KSK) wurde das Ehrenmitglied Georg Burger für seine sechs Jahrzehnte währende Treue ausgezei...
Steinberg — Bei der Jahresversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinberg (KSK) wurde das Ehrenmitglied Georg Burger für seine sechs Jahrzehnte währende Treue ausgezeichnet. Der 92-Jährige ist das älteste Mitglied der Kameradschaft und von allen Mitgliedern am längsten dabei. Für seine 40-jährige Mitgliedschaft wurde Günter Zettl geehrt.
Georg Burger, der verdiente Aktivposten der Kameradschaft, war 1980 bereits mit dem Ehrenkreuz des BKV in Gold ausgezeichnet worden. Dabei handelt es sich um eine hohe Auszeichnung für Mitglieder, die sich in besonderer Art und Weise eingebracht haben. Die Kriterien sind streng vorgegeben. 2009 wurde Burger für seine herausragenden Verdienste zum Ehrenmitglied der Kameradschaft ernannt.
Georg Burger diente im Zweiten Weltkrieg unter anderem in Russland in der Nähe von Minsk, im dänischen Grove, in Cassou in Frankreich, am Golf von Biskaya sowie später im französischen Roquefort. Der nunmehr 92-Jährige war Obergefreiter mit U-Lehrgang und Träger des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse mit Schwertern. Diese hohe Auszeichnung bekam er für die Rettung eines Flugzeuges unter Einsatz seines Lebens. Nach dem Krieg machte er sich mit einem Bekannten aus Friesen, den er unterwegs getroffen hatte, auf den Heimweg. In St. Michael in Österreich wurden sie auf ihrem Motorrad von einer russischen Einheit gestellt. Es gelang ihnen die Flucht und sie gelangten zu einem Luftwaffenlager. Dort erhielten sie am Pfingstsamstag 1945 ihre Entlassungspapiere. Mit einem Lkw kamen sie bis nach Bamberg, von dort aus liefen sie zurück in ihre Heimatdörfer. Am 22.
Mai 1945 kam Georg Burger in Steinberg an.
112 Mitglieder Die 1883 ins Leben gerufene KSK Steinberg leistet einen großen Beitrag zur Traditions- und Heimatpflege. Auch am Sonntag konnte Vorsitzender Johannes Baier im Gasthaus "Zum Frack" von einem erneut regen Vereinsleben in 2014 berichten. So nahm die Kameradschaft wiederum an allen Kirchenparaden der Pfarrei Steinberg mit der Fahne und einer Abordnung teil. Der Dank des Vorsitzenden galt den Fähnrichen, Fahnenbegleitern sowie den Bollerschützen. Große Anerkennung zollte er auch Anneliese Munzer, die seit vielen Jahren für die Pflege und Bepflanzung des Ehrenmals verantwortlich zeichnet, sowie allen Kollegen der Vorstandschaft und Helfern. Der Verein zählte zum Jahreswechsel 112 Mitglieder, davon 98 zahlende, zehn beitragsfreie über 70 Jahre sowie vier Ehrenmitglieder.
Die letztjährige Kriegsgräber-Sammlung erbrachte ein sehr gutes Spendenergebnis von rund 1265 Euro. Schriftführer Georg Herzog verlas das Jahresprotokoll von 2014, während Kassier Ernst Gerber einen Einblick in die Finanzlage gab. Die Kassenprüfer Thomas Herzog und Jürgen Geiger bescheinigten ihm eine einwandfreie Buchführung.
Wilhelmsthals Bürgermeisterin Susanne Grebner dankte der Kameradschaft für ihre unermüdliche Tatkraft. "Ihr sorgt dafür, dass die Kriege nicht in Vergessenheit geraten und dass hoffentlich solche Gräueltaten bei uns nie mehr wieder passieren", würdigte sie. Gottfried Betz, Bezirks- und Kreisvorsitzender der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV), dankte der Kameradschaft für ihr großes Engagement auf allen Ebenen der BKV. Den Gefallenen und Vermissten der Weltkriege zu gedenken, sei wichtig.
Nur gemeinsam könnten die derzeit 16 Kameradschaften im Landkreis ihren Fortbestand sichern.
Eigene WhatsApp-Gruppe Der Zweite Vorsitzende der KSK Steinberg, Udo Jakob, hielt eine Vorausschau auf die anstehenden Veranstaltungen der Kameradschaft. Er wies darauf hin, dass man unter Leitung von Andreas Eidloth nunmehr über eine eigene WhatsApp-Gruppe verfüge. Robert Sesselmann bedauerte, dass die für 2014 geplante 4-Tages-Fahrt nach Schleswig-Holstein entfallen musste. Leider hatten sich nicht genügend Teilnehmer angemeldet. Die nächsten Termine in diesem Jahr: 21. März KK-Schießen Pistole in Nordhalben, 3. Mai Soldatenwallfahrt Vierzehnheiligen, 4. Juni Kirchenparade zu Fronleichnam, 7. Juni Kirchenparade zum Flurumgang.
Heike Schülein