Der Schwammspinner macht nicht nur der Marktgemeinde Sulzthal Sorgen. Die Raupennester seien bei einem Ortstermin vor Kurzem im Gemeindewald gesichtet worden, berichtete Bürgermeister August Weingart....
Der Schwammspinner macht nicht nur der Marktgemeinde Sulzthal Sorgen. Die Raupennester seien bei einem Ortstermin vor Kurzem im Gemeindewald gesichtet worden, berichtete Bürgermeister August Weingart. Mit dabei seien Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie der zuständige Revierförster gewesen. Diese Frage bewegte jetzt die Räte: "Wie soll der Schwammspinner erfolgreich bekämpft werden?"
Mit einer knappen Mehrheit von 5:4 Stimmen sprachen sich die Räte gegen eine Sprühaktion aus der Luft aus. Euerdorf, Oerlenbach und Maßbach hätten sich schon für die Bekämpfung von oben entschieden, sagte Weingart. In einer Größenordnung bis 500 Raupen pro Nest stelle dieser Befall eine ernsthafte Beschädigung des Waldes dar, so Weingart. Hauptsächlich die Baumkronen der Eichen seien Ziel der gefräßigen Raupen bis zur Verpuppung Ende Juni. Neu sei die erheblich gestiegene Anzahl der Nester.
Also nichts wie rechtzeitig ran an den Schwammspinner mit Spritzmittel per Drohne, die über den Baumkronen schwebt? Aber wie sieht es mit Nebenwirkungen aus? Die stellvertretende Bürgermeisterin Gabriele Dehmer hinterfragte Erfahrungswerte der Schwammspinner-Bekämpfung auf großen Flächen. Denn bisher seien ihr nur Maßnahmen gegen befallene Einzelbäume bekannt.
Dem Argument des Baumsterbens durch Raupenfraß in Überlagerung eines extrem trockenen Sommers standen Betrachtungen zum Artenschutz und weitere Bedenken entgegen. So zum Beispiel die Frage: "Was passiert, wenn der Wind die Bekämpfungsmittel dahin verweht, wo sie überhaupt nicht erwünscht sind?" Vielleicht schaffen es auch die natürlichen Feinde, die Lage in den Griff zu bekommen? Lang war die Diskussion unter den Räten. Schlussendlich wird also kein Antrag an das AELF für eine Luftbekämpfung gegen die Schwammspinnerraupe gestellt.
Bepflanzung erst im Herbst
Einig waren sich die Räte, dass die Begrünung und Bepflanzung mit Sträuchern auf unbebauten Flächen des Baugebietes Haiger II erst im Herbst vorgenommen werden sollen. Ein Grünplan werde erstellt und die Ausschreibung rechtzeitig vorgenommen. Die Verlagerung auf den Herbst ist der Erwartung eines trockenen Sommers geschuldet. Weingart gab bekannt, dass die Umrüstung der Straßenbeleuchtung durch die Mitarbeiter des Bayernwerks in der kommenden Woche (13. KW) beginnen werde. Auf den Waldfriedhof angesprochen antwortete Weingart: "Das Projekt ruht zurzeit." Rechtzeitig zur Maifeier seien die fehlenden Sitzbänke aufgebaut, sagte Klaus Keller.