Gefesselt von den Geschichten

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Die Schüler und Illustratorin Silke Brix in der Gemeindebücherei in Hirschaid. Foto: Ronald Rinklef
Die Schüler und Illustratorin Silke Brix in der Gemeindebücherei in Hirschaid. Foto: Ronald Rinklef
Silke Brix malt für die Kinder in der Bücherei. Fotos: Annabelle Gunzelmann
Silke Brix malt für die Kinder in der Bücherei.  Fotos: Annabelle Gunzelmann
 
Ein Bild von Jan-Arne mit seinem Meerschweinchen King-Kong im Gras.
Ein Bild von Jan-Arne mit seinem Meerschweinchen King-Kong im Gras.
 

Die Hirschaider Schüler erhalten von Illustratorin Silke Brix einen Einblick in die Welt der Bücher. Die Kinder haben viele Fragen und können Brix beim Zeichnen über die Schulter blicken.

Annabelle Gunzelmann

Große Augen, offene Münder, Lachen und Aufregung - das alles ist in den Gesichtern der Kinder zu sehen. "Ich will die Geschichte weiter hören", tönt es am Ende der Erzählungen von Illustratorin Silke Brix aus den Reihen der Schüler.
Die Kinder besuchen die dritte bis fünfte Klasse in Hirschaid. Silke Brix, die seit 30 Jahren viele Kinderbücher illustriert hat, stellte in der Gemeindebücherei einige dieser Bücher vor. Sie zeigt zum Beispiel ein paar der Kinderbücher von Musikkenner Marko Simsa in die Runde. In diesen möchte Simsa den jungen Lesern die klassische Musik von Vivaldi, Mozart und Co. etwas näher bringen. Auf große Begeisterung stoßen vor allem die Geschichten von einem Meerschweinchen namens King-Kong und seinem Besitzer Jan-Arne. Diese wurden von der Autorin Kirsten Boie geschrieben, Silke Brix hat die Zeichnungen dazu angefertigt.


Die Kinder wollen viel wissen

Während des Erzählens malt die Illustratorin Bilder von Jan-Arne mit seinem Meerschweinchen King-Kong. Im Anschluss zeigt sie den Kindern, wie man ganz leicht einen Menschen mit unterschiedlichen Emotionen zeichnen kann. Die Schüler sind begeistert.
Am Ende dürfen alle Fragen stellen. Die Kinder sind sehr neugierig. Sie wollen wissen, wie viel Brix mit ihren Bildern verdient. "Es kann passieren, dass ich ein halbes Jahr arbeite und am Ende kaum etwas verdiene. Das liegt daran, dass ich nach Verkaufszahlen bezahlt werde", erklärt die Illustratorin. Allerdings habe sie Glück und könne schon seit 30 Jahren von ihrem Beruf leben. Die Kinder interessieren sich dafür, wie viele Bücher sie in einem Jahr malt. Wie sie von Brix erfahren, kommt es auf den jeweiligen Auftrag an.


Viel Hintergrundrecherche

Bei den Klassik-Büchern von Simsa sei zum Beispiel viel Hintergrundrecherche notwendig, da sie wissen müsse, wie die Menschen in der jeweiligen Zeit ausgesehen haben. Mozart trug ganz gerne Perücken. So könne es sein, dass sie im Jahr nur zwei Bücher illustriert. "Früher waren es häufig auch mehr", fügt sie hinzu. Außerdem male sie am liebsten vormittags bei Tageslicht und maximal drei Stunden am Tag. Sie habe abgesehen von den Bildern noch viel Organisatorisches zu tun, beispielsweise Recherchen oder E-Mails beantworten. Die Kinder hingen an den Lippen von Silke Brix. Sie hätten gerne weiter zugehört.